Das Buch direkt bei Amazon bestellen Andrej Kurkow
Ein Freund des Verblichenen

Original: Milyj drug, tovarisc pokojnika
Diogenes TB
ISBN 3-257-06239-7

Tolja findet das Leben nicht mehr lebenswert, denn seine Frau betrügt ihn.
Tolja würde sich am liebsten umbringen, aber er schafft es nicht.
Da kommt ihm die Begegnung mit dem ehemaligen Klassenkameraden Dima gerade recht. Dima arbeitet in einem Kiosk, wo reichlich Spirituosen verkauft werden. Man trinkt auf die alte Freundschaft, erzählt sich sein Leben, und so ganz nebenbei fragt Tolja, ob Dima nicht Kontakte zu einschlägigen Kreisen habe, die einen ›ganz speziellen Auftrag‹ ausführen könnten.
Dima, der glaubt, Tolja wolle den Liebhaber seiner Frau aus dem Weg räumen lassen, verspricht Hilfe. Er kenne da einen gewissen Kostja, arbeitslos, gerade Vater geworden, der könne zur Zeit keine großen Dinger drehen, bräuchte aber Geld.
Man müsse lediglich ein Foto in einen Umschlag stecken und die nötigen Informationen darzulegen, wo die Person am besten zu finden sei. Tolja tut wie ihm geheißen und geht in sein Stammcafé, um auf den Killer zu warten. Doch bis zum Abend ist der Killer immer noch nicht aufgetaucht.
Der angetrunkene Tolja geht nach Hause - und gabelt unterwegs eine junge Prostituierte auf, mit der er den Rest der Nacht und den kommenden Tag verbringt. Am nächsten Tag besteht die junge Frau darauf, daß Tolja sie bei ihrem richtigen Namen nennt - und Geld nimmt Lena auch keines von ihm.
Da hat Tolja plötzlich gar keine Lust mehr zum Sterben, aber der Auftrag läuft bereits.

Rezension:
Tolja ist wirklich nicht zu beneiden.
Zuerst sucht er einen Killer, der ihn umbringen will, kaum hat er einen gefunden und den Auftrag abgemacht, da lernt er Lena kennen und will nicht mehr sterben.
Doch wie den Killer jetzt loswerden?
Die Antwort auf diese Frage gibt Andrej Kurkows spannende und vor allem unheimlich witzige schwarze Komödie "Ein Freund des Verblichenen".
Er schafft es auf unnachahmliche Weise den Leser so in seinen Bann zu ziehen, dass dieser gebannt und vor allem amüsiert die Bemühungen Toljas verfolgt, den Mörder von seiner Spur abzubringen.
Doch nicht nur Tolja wird dem Leser immer sympathischer, sondern auch die anderen Nebenfiguren sind einfach liebenswert, von der wirklich witzigen und einmaligen Geschichte einmal abzusehen.
Dass manche Stellen zum Nachdenken anregen, trägt nur zum Genuss dieses Kriminalromans bei.
Zum Abschluss bleibt nur zu sagen: 142 Seiten Zeit zum Schmunzeln, Mitraten, sich wirklich gut zu unterhalten und sich auf weitere Bücher des Autors zu freuen.

Kathrin Hanik