Das Buch direkt bei Amazon bestellen Günter Huth
Tatort Wald

Oertel + Spörer gebunden
ISBN 3-88627-951-0

Was geht vor im Todwald?
In einem wie ein Hochsicherheitstrakt abgeschotteten Gelände führt eine Gentechnologie-Firma mysteriöse Versuche an einer Rotte Wildschweine durch.
Ron Kerner, Jäger und ehemaliger SEK-Beamter, der nach einem finalen Todesschuss seinen Dienst quittiert hat, tritt die Stelle als Tierpfleger an.
Ein Keiler, der sich auf eigenartige Weise von den anderen Wildschweinen unterscheidet, ja sogar beinahe etwas Menschliches an sich hat, fasst besonderes Zutrauen zu ihm.
Aber warum wird gerade auf dieses Tier geschossen?
Und warum wird Ron Kerner schließlich selber zur Beute, die von einem erbarmungslosen Killer durch den Todwald gehetzt wird?
Eine Menschenjagd auf Leben und Tod beginnt.

Rezension:
Polizist und Killer, Jäger und Beute, Mensch und Tier - diese fundamentalen Gegensätze finden sich hier. Im Verlauf der Erzählung zeigt sich dann, dass die Grenzen zwischen diesen Extremen verschwimmen können, der Jäger zur Beute werden kann, Mensch und Tier so gegensätzlich gar nicht sind...
Es geht um zwei Männer, die einander sehr ähnlich sind und doch unähnlicher nicht sein könnten: Ein Polizeischarfschütze, in seinem Beruf perfekt ausgebildet, als Tierjäger ebenfalls passioniert und erfolgreich - er erträgt letztlich die Konsequenzen seines Tötens nicht, steigt aus - und freundet sich mit einem seltsamen Wildschwein an.
Ein professioneller Killer, ausgebildet vom KGB, bezeichnet sich selbst als "Menschenjäger" - und trifft in dem Polizisten auf eine "Beute", die ihm an Raffinesse und Ausbildung in nichts nachsteht.
Thematisch scheint zeitweise die Gentechnik im Vordergrund der Geschichte zu stehen, in einer Gentechnik-Firma gehen seltsame Dinge vor sich.
Letztlich geht es jedoch um eine spannende Verfolgungsjagd, die rasant inszeniert und mit einigen Überraschungseffekten sehr lesenswert ist.
Schade, dass die übrigen Themen - eben die Gentechnik mit illegalen Praktiken, außerdem ein traumatisiertes Kind und ein verzweifelter Vater - am Ende der Verfolgungsjagd nicht mehr aufgegriffen und so die Handlungsstränge nicht beendet werden.
Stilistisch variiert der Autor seine Sprache gekonnt in den verschiedenen Szenarien, z.B. in der Beschreibung des Seelenlebens eines Killers oder des Erlebens eines Wildschweins in seiner natürlichen Umgebung.
Insgesamt ist dadurch ein lesenswerter, spannender Thriller entstanden, in dem am Schluss jedoch zu viele lose Enden bleiben.

June

 

Gastrezension(en):


Name: Klaus Seubert
Email:
Datum: 28.11.2001 (15:52)

Die Informationen zum Buch versprechen wirklich nicht zuviel: Es ist verdammt spannend - und das bis zur letzten Seite. Man ist nur leider zu schnell durch! Etwas mehr Umfang wäre erwünscht.