Judy Mercer
Die Fremde im Spiegel
Original: Fast Forward
Sie wachen in einem fremden Bett auf, in einem Zimmer, das Sie nicht kennen und das offensichtlich irgend jemand systematisch durchwühlt hat.
Rezension:
June
Knaur TB
ISBN 3-426-71164-8
Auf dem Bett liegen ein Revolver und ein blutverschmiertes Sweatshirt.
Sie können sich an nichts erinnern, und als Sie in Panik zum Spiegel taumeln, sehen Sie das Gesicht einer Fremden ...
Ariel Gold, Fernsehjournalistin, wacht auf und weiß nicht mehr, wer sie ist. Ein fremdes Haus, das zudem noch von Einbrechern verwüstet ist, ein fremder Hund, ein blutbeschmiertes Kleidungsstück, eine geladene Pistole - und ein Gesicht im Spiegel, von dem sie sicher ist: Das bin doch nicht ich!!
Anrufe und Besuche von Menschen, die freundlich erscheinen, die sie jedoch nicht - mehr? - kennt. Wem kann sie vertrauen? Ein zweiter Einbruch, sie entkommt nur knapp dem Tod. Spätestens jetzt ist klar, dass Ariel nicht nur unter Amnesie leidet, sondern dass in dieser ihr völlig fremden Welt auch noch ihr Leben bedroht ist.
Von nun an ermittelt Ariel auf verschiedenen Ebenen. Einerseits fügt sie Bausteine ihres bisherigen Lebens zusammen und muss erkennen, dass sie jetzt mit der Ariel vor der Amnesie wenig gemeinsam hat. Andererseits versucht sie, herauszufinden, wer sie bedroht und warum eigentlich.
Meisterhaft wird der Leser in die Welt einer Frau mit Amnesie eingeführt, ihre Ängste, Unsicherheiten, die Frage, wem sie vertrauen kann, werden einfühlsam und eindringlich dargestellt.
Auch Ariels Entwicklung zu einer selbstbewussteren, zufriedeneren Frau als vor dem Schicksalsschlag ist eine spannende Geschichte für sich.
Fast bis zum Ende des Romans bleibt die Frage nach der Bedrohung, die der Journalistin droht, spannend und unklar mit spektakulärem Finale.
Zusätzlich nimmt die Suche nach ihrer Identität am Schluss noch eine überraschende Wende.
Ein rundum spannender, lesenswerter Roman!!