Ronald Hummel
Das Erbe des Kometen - Kriminal über die Ries-Diamanten
Eigenverlag Ronald Hummel gebunden
Vor 15 Millionen Jahren stürzte der Ries-Meteorit vom Himmel.
Rezension:
Reinhard Jahn
ISBN 3-00-006880-5
Unter dem gewaltigen Druck seines Aufpralls entstanden Diamanten - Professor Lößhammer ist überzeugt, dass der Boden neben den winzigen, bisher entdeckten Exemplaren auch große birgt.
Verzweifelt sucht er nach ihnen - bisher ohne Erfolg.
Da entdeckt seine Geliebte Lise einen der von ihm beschriebenen Edelsteine - auf einem Gemälde einer geheimnisvollen Frau aus dem 17. Jahrhundert.
Lisa forscht der Unbekannten in staubigen Archiven nach und stößt auf einen seit 300 Jahren ungeklärten Kriminalfall - dessen Lösung sie möglicherweise zu dem Ries-Diamanten führt.
Sexy-Action-Flower-Power-Regio-Historien-Krimi - das alles ist "Das Erbde des Kometen", und damit ist es auch manchmal ein wenig zu viel (Gesteinsforschung, billiger Sex), mitunter ein bisschen zu wenig (Charakterzeichnung), gelegentlich ein bisschen zu dünn (Kriminalstory) und ein bisschen zu verworren (plot).
Was in Hummels breit angelegtem Rundum-Krimi wirklich funktioniert ist die in die Gegenwartshandlung eingeschnittene historische Erzählung aus dem Jahr 1640 über einen Tagelöhner, der als erster die legendären (und natürlich, wie der Autor im Nachwort zugibt, frei erfundenen) Ries-Diamanten findet.
Was in der historischen Rückblende als kraftvolle Erzählung zu lesen ist, wird in der Gegenwartshandlung zu einer mit billigen Effekten aufgepeppten Lokalposse, die mit ihrem ausufernden name- und location-dropping gerade einmal Regionalkrimi-Niveau erreicht.
Aber diese ziemlich pragmatische Verkaufsförderung kann man Roland Hummel noch nicht einmal verübeln - denn immerhin fließt vom Verkauf jedes Buches eine Mark an das Nördlinger Rieskrater-Museum.
Und das ist gut so.