Das Buch direkt bei Amazon bestellen Jürgen Kehrer
Wilsberg isst Vietnamesisch

(13. Band)
grafit TB
ISBN 3-89425-262-6

Selten genug kommt es vor, dass der unter chronischem Geldmangel leidende Privatdetektiv Georg Wilsberg einen Auftrag ablehnen will. Doch die verwahrloste, offenbar drogensüchtige Frau, die eines Tages in sein Büro stolpert und behauptet, ihre Schwester sei ermordet worden, sieht nicht aus wie die Lösung seiner Finanzprobleme.
Würde nicht Franka, Wilsbergs Assistentin, ihren Chef überreden - aus dem Fall wäre wohl nie einer geworden.
Aber ein bisschen seltsam ist es ja schon, dass eine 29-jährige, bis dahin gesunde Frau plötzlich eines natürlichen Todes gestorben sein soll. Dass daran weder der Ehemann noch die Polizei etwas Ungewöhnliches finden, weckt Wilsbergs Argwohn.
Er überredet Hauptkommissar Stürzenbecher, die schnell geschlossene Akte wieder zu öffnen und eine Obduktion zu beantragen.
Und tatsächlich bestätigt sich der Verdacht: Die junge Frau ist ermordet worden.
Wilsberg beginnt zu ermitteln und stößt auf weitere rätselhafte Todesfälle im beschaulichen münsterschen Stadtteil Sankt Mauritz.
Handelt es sich um eine Mordserie, die unerkannt geblieben ist?

Rezension:
Das Leben ist gefährlich als es scheint im beschaulichen Sankt Mauritz, das wird Privatschnüffler Wilsberg ziemlich schnell klar. Nicht nur, weil man ihm k.o.-Tropfen ins vietnamesische fast food mischt, um ihn loszuwerden, sondern auch, weil er herausfindet, dass ein paar nette ältere Damen ganz unversehens das Zeitliche gesegnet haben.
Reiner Zufall, dass sie alle von einer guten Seele betreut worden sind, die ihnen die Medikamente vom Arzt holte und zwischendurch nach dem Rechten sah?
Aber trotz dieser schnellen ersten Erkenntnisse gestalten sich Wilsbergs Ermittlungen diesmal etwas zäh und schwierig.
Eins ums andere Mal muss er seinen Polizei-Spezi Stürzenbecher nerven, um den Fall in Gang zu halten, und mehr als einmal beisst er bei den Verdächtigen mit seinen Fragen auf Granit. Schließlich ist er "nur" Privatdetektiv und als solcher bei uns Deutschen ungefähr so willkommen wie der Gebührenfahnder von der GEZ.
Aber Wilsberg ist schon lange genug im Geschäft - seit dreizehn Fällen mittlerweile - als dass ihn eine Tür, die man ihm vor der Nase zuknallt, noch entmutigen könnte.
Also gräbt er weiter - nicht nur an dem Fall, sondern auch an seinem neuen Flirt, der vietnamesischen Imbissverkäuferin, in der sicheren Gewissheit, dass er am Ende das Glück des Beharrlichen haben wird.
Genau so kommt es dann auch - wenigstens was den Fall angeht, der in einem für Wilsberg-Verhältnisse fast schon action-orientierten Finale gelöst werden kann.
Was allerdings aus seinem vietnamesischen Flirt wird... da müssen wir uns wohl bis zum nächsten Buch gedulden ...

Reinhard Jahn