Das Buch direkt bei Amazon bestellen Volker Kutscher
Der schwarze Jakobiner

Emons TB
ISBN 3-89705-215-6

September 1795. Für die junge Wipperfürther Kaufmannstochter Anna bricht an einem einzigen Tag eine Welt zusammen. Sie wird einem Mann versprochen, den sie nicht heiraten will. Und sie muss mit ansehen, wie ihre Heimatstadt in Flammen aufgeht und ihr Elternhaus in Trümmern liegt.
Trost findet sie nur bei Jan, einem mittellosen Mediziner, aber der verschwindet nach dem Stadtbrand.
Als ein Buchdrucker ermordet wird, der Jan Zuflucht gewährt hat, fällt der Verdacht auf Jan.
Doch Anna ist von seiner Unschuld überzeugt. Sie bricht mit ihrer Familie und macht sich auf die Suche nach ihm, quer durch das von französischen Truppen besetzte Bergische Land.
In dem jungen Kaufmann Jakob findet sie einen Begleiter, der in ihrem einsamen Kampf zu ihr steht.
Doch je mehr Anna über Jan erfährt, desto mehr gerät sie in Zweifel. Sie ist hin- und hergerissen zwischen Jan und Jakob.
Wird Jakob sie allerdings vor dem schwarzen Jakobiner schützen können, vor dem alle zittern, und den Anna für den wahren Mörder hält?

Rezension:
Solo für Volker Kutscher, der bisher zusammen mit Christian Schnalke "Bullenmord" und "Vater unser" geschrieben hat.
Zugleich auch der Wechsel zum historischen Krimi - bekanntermaßen ein Genre, für das man einen langen Atem und eine gehörige Portion Sachkenntnis braucht.
Beides stellt Volker Kutscher unter Beweis: Die Geschichte von den Irrfahrten der tapferen Anna aus Wipperführth durchs Bergische Land des Jahres 1795 verliert auf keiner der 300 Zeiten an Spannung, das farbige Panorama spannt sich geographisch von Wipperfürth bis Düsseldorf und gesellschaftlich vom Tagelöhner bis zum Bürgermeister.
Die Kriminalgeschichte entpuppt sich freilich als die einfache Suche unserer Heldin nach ihrem Liebsten, doch darin eingebettet ist genau das nötige Maß an Rätselhaftigkeit, das nötig ist, um die Handlung immer weiter voran zu treiben.
Nicht zuletzt ist "Der schwarze Jakobiner" auch ein Frauenroman, eine Art "Vom Winde verweht" im Bergischen - mit einer Heldin, die uns einerseits mit ihrer unschuldigen Naivität und andererseits mit ihrem zupackenden Wesen immer auf neue beeindruckt.

Reinhard Jahn