Das Buch direkt bei Amazon bestellen Claire Rayner
Blanker Hass

Original: Fifth Member
(5. Band)
Bastei Lübbe TB
ISBN 3-404-14659-X

Ein britisches Parlamentsmitglied wird ermordet aufgefunden.
Doch schlimmer als die Tat selbst sind die schrecklichen Verstümmelungen, die dem Opfer zugefügt wurden. Ein kniffliger Fall für Superintendent Gus Hatheway, zumal wenige Tage darauf der Tod eines weiteren Politikers zu beklagen ist.
Gus' Lebensgefährtin, die Pathologin George Barnabas, nimmt großen Anteil an den Ermittlungen. Und ihr skalpellscharfer Verstand sagt ihr, dass der Täter das Muster des berüchtigten Jack the Ripper kopiert.
Falls diese Vermutung zutrifft, wird der Mörder insgesamt fünf Mal zuschlagen. Die Suche nach dem Täter wird so zu einem dramatischen Wettlauf gegen die Zeit.

Rezension:
Wie schön, wenn man im großen Teich der einheitlich "betroffenen", depressiven, psychisch angeschlagenen Kommissare und Amateurdetektive wieder mal eine Figur entdeckt, die einfach nur aus grenzenloser Neugier heraus all ihre Fähigkeiten einsetzt, um den Polizeibeamten eine Nasenlänge voraus zu sein (und einen ganz speziellen unter ihnen darob auch schon mal fast in den Wahnsinn zu treiben).
George Barnabas, die Protagonistin dieses nunmehr fünften Bandes einer durch und durch überzeugenden Serie, ist so eine Figur.
Mit beinahe jugendlichem Überschwang stürzt sich die - im Laufe der Bücher zur Enddreißigerin mutierte - Amerikanerin in ihre durchaus nicht immer legalen Ermittlungen, tritt dabei zuweilen auch schon mal in ein Fettnäpfchen, lässt sich aber dennoch nicht darin beirren, den Dingen auf den Grund gehen zu wollen.
Fast schon legendär sind ihre Auseinandersetzungen mit Inspektor Dudley, dem ihr nicht wirklich wohlgesonnenen, aber tüchtigen Mitarbeiter ihres Freundes Gus. Und auch Georges Charme und Einfühlsamkeit bei der Befragung potentieller Zeugen darf wieder zum Zuge kommen - ein Feature dies, das der Fan jedes mal wieder aufs Neue genießt und zu schätzen weiß.
Um Politik geht es im vorliegenden Band - und um Familie. Um komplizierte Verbindungen und tiefe Gefühle. Und wenn gegen Ende das Tempo anzieht, eine Schlussfolgerung die nächste jagt und alles nur noch übertroffen wird von den Aktivitäten des Bösewichts, der den "Guten" bis zum Schluss immer eine Nasenlänge voraus ist, dann kann der Leser den Blick nicht mehr abwenden, das Buch nicht mehr aus der Hand legen bis zur allerletzten Seite.
Gut, besser, Rayner möchte man da ausrufen (und bedauern, dass bisher nur diese fünf Bücher der Autorin auf deutsch erschienen sind).

Miss Sophie