Gisbert Haefs
Roma - Der erste Tod des Marc Aurel
Heyne, gebunden
Rom schmückt sich und bereitet sich vor für einen epochalen Triumphzug: Die Rückkehr der im Partherkrieg erfolgreichen Feldherren steht bevor, und aus der ganzen bekannten Welt treffen dafür Menschen im Hafen der Kaiser ein.
Rezension:
Aletta
ISBN 3-8284-0062-0
Auch die junge Schauspielerin Korinna und ihre Truppe ist unter den Festbesuchern, um während der Festlichkeiten in Hinterhöfen, auf Plätzen und in den Häusern der Reichen für Brot und Obdach zu spielen.
Korinna kommen im Gewühl des Hafens Gerüchte über ein bevorstehendes Attentat auf Kaiser Marc Aurel zu Ohren. Tatsächlich erfährt man in den folgenden Tagen vom Verschwinden eines Gesandten aus Gallien, dessen zu überbringende Botschaft von Marc Aurel bereits erwartet wurde.
Gaius, Offizier des Kaiserlichen Geheimdienstes wird mit der Untersuchung des Falls betraut, und lernt dabei Korinna kennen und lieben. Auch sie beginnt nun teils mit teils ohne sein Wissen zu ermitteln.
Je näher der große Tag des Triumphzugs rückt, desto mehr wird Rom zu einem Labyrinth der Intrigen und Anschläge.
Korinna erfährt schließlich von einem alten Etrusker ein Geheimnis, das sie in die alten Tempel und Katakomben von Rom führt - und in greifbare Nähe der Verschwörer gegen Kaiser Mare Aurel...
Ein schöner, gut lesbarer Roman, der erfolgreiche Zutaten miteinander vermischt: eine geradezu poetische Sprache, eine ungewöhnliche Liebesbeziehung und eine wunderbar verstrickte Verschwörung.
Gisbert Haefs schafft es, mit seinen detaillierten Ausführungen, das Rom des 2. Jahrhunderts n. C. wieder zum Leben zu erwecken: Man kann beispielsweise den Hafen von Portus beinahe riechen und die Kälte und Unbehaglichkeit der Gefangenen im Kerker fast körperlich spüren.
Bei so viel greifbarer Wirklichkeit fällt es nicht schwer, sich in den Roman fallen zu lassen.
Man folgt den beiden Hauptakteuren bei ihrem Versuch, eine (vermeintliche?) Verschwörung gegen den Kaiser Mark Aurel aufzudecken. Und dabei muss sich der Leser ab und an durchaus anstrengen, denn die Handlung nimmt stets unerwartete Wendungen.
Selbst zum Schluss kommen für einen kurzen Moment leise Zweifel auf, ob der Held Pacuvius nun auch tatsächlich das Richtige getan hat.
Nur in einem ist sich der Leser (oder vielmehr, die LeserIN) definitiv sicher: der Protagonist und die intelligente Schauspielerin Korinna, die ihm so hilfreich zur Seite steht, sind fürwahr ein schönes Paar und verdienen eigentlich eine Fortsetzung.