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Abrechnung, bitte! Eine mörderische Kneipentour - Storys

rororo TB
ISBN 3-499-23144-1

Mordsstimmung in Deutschlands beliebtesten Kneipen, denn berühmte Krimiautoren machen in diesem Band ein Fass auf.
Ein Detektiv ohne Kneipe ist wie ein Schiff ohne Hafen, und so wissen Petra Hammesfahr, Gisbert Haefs, Christine Grän, Felix Huby, Fred Breinersdorfer u.a. genau wo was los ist.
Ob im "Max und Consorten" in Hamburg, im Frankfurter "O 25", im Kölner "Haxenhaus" oder im "Taraxacum" in Leer - abgerechnet wird überall und meistens mit tödlichen Folgen.

Rezension:
Wenn Peter Gerdes ruft, dann kann man sich darauf verlassen, dass sie alle, alle kommen, die Autoren von Rang und Namen, zu deren Spezialität auch gehört, in eine überschaubare Anzahl von Seiten alle Elemente eines spannenden, mal düsteren, mal äußerst erheiternden, (fast) immer aber in sich wunderbar logischen Krimis hineinzupacken.
In diesem Fall besteht die äußere Klammer aus der Vorgabe, eine real existierende Lokalität in die fiktiven (Mord-)geschichten einzuarbeiten - sei es als Ausgangspunkt (wie etwa in Anke Geberts Geschichte "Blind" über einen eher ungewöhnlichen Gast und seinen "Hang zum Küchenpersonal"), Schauplatz (wie in Wolfgang Burgers köstlicher Milieustudie "Ciao, Django", in dem endlich einmal auch die Underdogs zum Zug kommen) oder eben auch nicht (wie in Regula Venskes Tris, in dem sie ihre beliebte Heldin Marthe "Auf Reisen" gehen und allerlei wunderbare Lokalitäten besuchen lässt), hervorragender Hort zum Nachdenken oder auch Handeln (wie in der bitterbösen schwarzen Story "Serienmäßig" von Almuth Heuner und Hertha Villbrandt über die Serienmörder-Selbsthilfegruppe) oder schließlich als wichtiges Handlungselement (wie bei Felix Hubys Erzählung, in der Kommissar Bienzle "Kurz vor dem Essen" noch seinen Beitrag zur Aufklärung einer Reihe von Verbrechen leistet).
Das besondere Schmankerl: Jede der erwähnten Kneipen und Restaurants wird im Anhang kurz präsentiert - teilweise mit Adressen und Empfehlungen seitens der Autoren (die dem geneigten Leser ebenfalls ausführlicher vorgestellt werden, als das zuweilen bei anderen Anthologien der Fall ist).
Allerdings: Für akute Hungerattacken bei der Lektüre lehnt der Herausgeber jede Verantwortung ab ...

Miss Sophie