Das Buch direkt bei Amazon bestellen Hermann Götting
Düssel-Silberlinge

Götting Eigenverlag
ISBN 3-00-008783-4
(zu beziehen ausschließlich über den Autor - siehe dort)

Es ist nicht nur ein Krimi.
Jan Pitter, Maler und Bildhauer, Mitglied der Düsseldorfer Kunstakademie, durchlebt um 1850 eine Zeit des Schreckens und der Gefahr.
Einbezogen in einen spektakulären Kriminalfall wird auch eine Gruppe bekannter Persönlichkeiten, die in Düsseldorf wirkten und wohnten.
Auch die Heimat, wie sie sich damals darstellte, mit ihren volkstümlichen Bräuchen und Mäuzkes, kommt nicht zu kurz.
Passend zum Inhalt hat der Maler und Zeichner Ernst van Holt die Illustration gestaltet.

Rezension:
Ein Newcomer im Krimi-Gewerbe ist der 58jährige, in die Eifel ausgewanderte, geborene Düsseldorfer, der seiner Heimatstadt in seinem Debütkrimi die Ehre gibt, Ort eines merkwürdigen Verbrechens im Künstlermetier in der Mitte des 19. Jahrhundert zu sein.
Wer versucht dem rechtschaffenden Jan Pitter, Vater von elf Kindern, einen großangelegten Münz-Diebstahl in die Schuhe zu schieben und macht sich einen Spaß daraus, mit verwirrenden Heinrich Heine-Versen die Polizei kreuz und quer durch Düsseldorf zu jagen?
Wer ist der geheimnisvolle, verrückte - der Welt entrückte - Sektenführer Mani2 und warum sieht er dem Jan Pitter so ähnlich?
Wird der Protagonist dem Dilemma mit heiler Haut entkommen können?
Fragen über Fragen und Stoff genug für einen fesselnden Städte-Krimi.
Geben Kritiker von Städteromanen gerne an, man bräuchte lediglich ein paar prominente Namen und Schauplätze "seiner Stadt" in die Runde zu werfen, so nutzt auch Götting dieses "Element" - Gott sei Dank jedoch eher am Rande.
Weitaus größeres Gewicht legt er auf autobiographische Züge und auf familiäre Bande.
Nicht umsonst handelt es sich beim Protagonisten des 184-Seiten-Taschenbuches laut Nachwort um Jan Pitter Götting, den Ururgroßvater des Autors. Allerdings ist der Fall "Düssel-Silberlinge" reine Fiktion.
Götting legt Wert auf das Zeitkolorit und gibt die Atmosphäre des frühen Düsseldorfs gekonnt wieder.
Liest sich das Werk auch nicht an allen Stellen "ruckfrei", so setzt der Autor - der das Werk in absoluter Eigenleistung schrieb und veröffentlichte - jedoch mit einem ungewöhnlichen Auftakt seines Romans Akzente - und das letzte Buchdrittel fesselt bei gesteigertem Handlungstempo und ebensolcher Spannung den Leser bis zum verdienten Happy End.

woerdi