Das Buch direkt bei Amazon bestellen Ralf Kramp
Von Mord zu Mord - Eine mörderische Deutschlandreise

Scherz TB
ISBN 3-502-51797-5

Eine mörderische Städtetour durch Deutschland, bei der manch dunkles Verbrechen ans Licht gebracht wird.
Erstklassige Autoren der deutschsprachigen Krimiszene liefern Hochspannung und Nervenkitzel aus dem Mief verschlafener Kleinstädte und dem Sumpf pulsierender Metropolen.
In der Frankfurter City ist längst nicht alles Gold was glänzt, im Hamburger Hafen werden nicht nur Waren eingeschifft und auch in München ist Zucker nicht immer gleich Schnee ...

Autoren:
Billie Rubin, Horst Eckert, -KY, Barbara Wendelken, Gisbert Haefs, Renate Müller-Piper, Jörn Ingwersen, Reinhard Junge, Jan Eik, Frank Schätzing, Jürgen Ehlers, Tatjana Kruse, Ralf Kramp, Christine Lehmann, Peter Schmidt, Almuth Heuner, Friedrich Ani, H. P. Karr &Walter Wehner, Jürgen Alberts Jürgen Kehrer

Rezension:
Bei "Von Mord zu Mord - Eine mörderische Deutschlandreise" hat Ralf Kramp (Autor für Eifel-Krimis, Karikaturist und Theaterregisseur) als Herausgeber Geschichten quer durch Deutschlands Kriminallandschaft zusammengetragen von insgesamt 20 mehr und auch weniger bekannten Autoren mit ihren Regional- bzw. Städtekrimis.
Wie es bei Anthologien so ist, findet ein jeder, den das Genre Krimi interessiert, hier sein regionales Schmankerl. Denn der unbestrittene Vorteil einer Kurzgeschichtensammlung liegt ja darin, dass der Leser, wenn eine Geschichte einfach mal nicht nach seinem Geschmack ist, ohne Verlust an Spannung oder inhaltlicher Desorientierung, zur nächsten... oder zur übernächsten Story weiterlesen kann.
Vielerlei verschiedenartige Geschichten in unterschiedlichen "Darreichungsformen" tummeln sich auf den insgesamt 380 Taschenbuchseiten und führen uns vom Norden Deutschlands, von Dornumersiel/Ostfriesland und der dort ansässigen Frau Meta Trauernicht - welch ein passender Name für eine Giftmörderin und welch amüsant-perfide Story ("Die Giftmörderin von Dornumersiel", Barbara Wendelken) - über schwerwiegende Verbrechen im Hamburger Hafenmilieu - schwer wiegt hier vor allem die Betonplatte an den Füßen des Opfers - ("Stein und Bein", Jörn Ingwersen), ins Ruhrgebiet, wo man interessanterweise die Morde mittels Kochbuch aufklärt ("Toter Hering", Reinhard Junge).
Um sodann über die ehemalige Bundeshauptstadt Bonn ("Mamis Liebling", Gisberg Haefs) und einem leider etwas sehr dialektlastingen Kneipendialog an den Ufern des Rheins, einen geschichtsträchtigen Exkurs in den Osten Deutschlands nach Jena zu den berühmten Glasschüsseln zu machen ("Der Spuk von Jena", Christine Lehmann).
Man schwenkt dann sparsam über das Schwabenländle und der dort ansässigen weiblichen und für Aufregung im beschaulichen Schwäbisch-Hall sorgenden McGyver-Kopie ("Furor teutonicus", Tatjana Kruse), in den Süden Deutschlands nach München, um im berühmten Englischen Garten zu (ver-)enden, wo die Autorin ihrem zickigen Protagonisten zeigt, wo auf der Tastatur der "Tilt" ist ("Die Tote im Englischen Garten", Billie Rubin).
Gesättigt mit neuen Erkenntnissen zum Mordverhalten der Deutschen unter verschiedenartiger Einwirkung von Umständen darf man hie und da grübelnd, alsbald schmunzelnd, im großen und ganzen aber befriedigt die Geschichtensammlung zuklappen.

woerdi