Per Olov Enquist
Der fünfte Winter des Magnetiseurs
Original: Magnetisörens femte vinter
Schauplatz: eine kleine Stadt in Süddeutschland
Als Wunderheiler zieht er durch die Lande, Friedrich Meisner, der Magnetiseur, von den einen wie ein Held und Guru verehrt, von den anderen gejagt, weil sie in ihm einen Scharlatan, Volksverhetzer und Vergewaltiger unschuldiger Frauen sehen.
Hanser gebunden
ISBN 3-446-20129-7
Zeit: jenes faszinierende und widersprüchliche 18.Jahrhundert, in dem auch "Der Besuch des Leibarztes" spielt.
Den Winter 1793, den fünften Winter auf seiner Flucht, verbringt er in der kleinen bayerischen Stadt Seefond, wo er ein blindes Mädchen durch Magnetismus und Hypnose heilt.
Bald hat er großen Zulauf beinahe die ganze Stadt gerät in seinen Bann.
Aber ist er tatsächlich der Heilsbringer, der über übernatürliche Kräfte verfügt, oder nur ein geschickter Betrüger?
Werden die Menschen gesünder und glücklicher durch ihn, oder gewinnt er durch Lüge und Illusion Macht über sie?
Der Fall der kranken Frau Keiser, die über eine "Schlange in der Bauchhöhle" klagt und in somnambulem Zustand die erstaunlichsten Dinge erzählt, bringt es an den Tag.
Friedrich Meisner, für dessen Porträt der Autor manche Züge aus der Biografie Franz Anton Mesmers entlieh, lebte nur wenige Jahre nach dem königlichen Leibarzt Struensee, doch die Fortschritte der Aufklärung drohten bereits in einer neuen Welle des Irrationalismus unterzugehen.