Das Buch direkt bei Amazon bestellen Herbert Asbury
Die Gangs von New York

Original: The Gangs of New York
Heyne TB
ISBN 3-453-18682-6

Der Klassiker aus dem Jahre 1928 ist eine Chronik des New Yorker Bandenwesens von Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Beginn der Zwanziger Jahre - der Zeit der Prohibition und des organisierten Verbrechens.
Herbert Asbury, der bekannteste Kriminalhistoriker seiner Zeit, zeigt auf, wie die verheerenden Lebensbedingen der damaligen Zeit zur Gründung der berüchtigten - meist irischen oder italienischen - Straßenbanden führten.
Das Buch führt authentisch und spannend geschrieben durch die Hölle der damaligen Gewalt und lässt legendäre Banden wie die Dead Rabbits, Plug Uglies, die Five-Points-Gang oder Hells Kitchen Gophers lebendig werden.
Das Buch liefert die Vorlage für Martin Scorseses nächstes großes Kinoepos mit Leonardo DiCaprio, Cameron Diaz und Daniel Day-Lewis in den Hauptrollen.

Rezension:
Herbert Asbury schreibt sehr kenntnisreich und authentisch über das New Yorker Bandenwesen. Nach der Lektüre dieses Buches dürften einem interessierten Leser kaum noch Fragen offen bleiben.
Es gibt allerdings ein Manko: Die wenigsten deutschen Leser kennen sich derart gut in der Geographie von New York aus, dass sie allein aufgrund von Asburys Beschreibungen, die zudem auf dem Stand von 1928 sind, nachvollziehen können, wo die einzelnen Schauplätze im heutigen New York zu finden wären.
Hier hätte der Verlag hilfreich einspringen und eine Karte mit den markantesten Punkten veröffentlichen können, denn auch für dieses Detail gilt: Je besser der Leser die einzelnen Storys nachvollziehen kann, desto höher der Lesegenuss.
Positiv dagegen sind die vielen schwarz-weiß Stiche und Fotografien, die eine angenehme Abwechslung darstellen und dem Leser gleichzeitig ermöglichen, sich ein Bild von den einzelnen Personen bzw. Umständen zu machen.
Der geneigte Leser sollte allerdings kein allzu zartes Gemüt haben, denn Asbury beschreibt die Elendsviertel von New York und die einzelnen, real geschehenen Verbrechen so detailliert, dass einem das Grausen kommt.
Ein interessanter Einblick in New Yorks Kriminalgeschichte, allerdings nur für Menschen mit starken Nerven zu empfehlen.

Kathrin Hanik