Brigitte Tietzel
Bei Ankauf Mord
Emons TB
Woher stammt die spektakuläre Neuerwerbung im Kölner Museum für Angewandte Kunst wirklich?
Rezension:
Reinhard Jahn
ISBN 3-8970-5142-7
Eine liebenswürdige alte Dame erkennt die italienische Kanne aus dem Besitz ihres Vaters wieder. Dessen wundervolle Majolika-Sammlung konnte vor dem Zweiten Weltkrieg nach Amerika gerettet werden. Dann aber kam sie auf geheimnisvolle Weise abhanden. Nun taucht sie also plötzlich wieder auf.
Kurz nach ihrer verblüffenden Entdeckung ist die alte Lady tot.
Ein Zufall?
Kunsthistorikern Dr. Nathalie Bonhoff, von ihren Freunden Bona genannt, ist für die Keramik-Abteilung des Museums zuständig. Sie vermutet, dass mit der Herkunft der kostbaren Kanne irgend etwas nicht stimmt.
Von Natur aus neugierig, forscht sie nun zur Abwechslung mal nicht nur als Wissenschaftlerin, sondern - allerdings mit großem Unbehagen - nach einem potentiellen Mörder.
Kleine Ursache, große Wirkung - da spricht die etwas zu neugierige Bona die alte Dame an, die sich so auffällig für eine Neuerwerbung interessiert und schon steckt sie mit ihrer Freundin Lisa und deren Bruder Achim mitten in einem Kriminalfall, dessen Umrisse der geübter Krimi-Leser natürlich ziemlich schnell ahnt: Selbstverständlich stammt die italienische Kanne aus dunklen Quellen, natürlich hat die alte Dame etwas mit den früheren, beziehungsweise eigentlichen Eigentümern zu tun und muss deshalb schnell das Zeitliche segnen.
Verdächtige haben die Amateur-Ermittler wegen der Sachlage sofort zur Hand - den Museumschef, und einen undurchsichtigen Düsseldorfer Kunsthändler mit seinem noch undurchsichtigerem Adlatus.
Dass dann auch der Rest der Geschichte vom kriminalistischen her wenig Überraschendes zu bieten hat, ist nur folgerichtig bei dieser sympathisch-unangestrengten Krimi-Unterhaltung, die genau weiß, wo ihre Grenzen liegen.