Das Buch direkt bei Amazon bestellen Garry Disher
Hinterhalt

Original: Deathdeal
Pulp master TB im Maas Verlag
ISBN 3-929010-73-9

Wyatt muss untertauchen, nachdem der letzte Job völlig in die Hosen ging. Die Polizei fahndet nach ihm, und das Syndikat hat ein Kopfgeld auf ihn angesetzt.
Ein zwielichtiger Typ namens Enter Stolle, der sich darauf spezialisiert hat, Leute zu suchen, die nicht gefunden werden wollen, ist auch hinter Wyatt her, um ihn für einen Klienten in Brisbane aufzuspüren.
Es geht um einen Bankjob, der zwei Millionen bringen kann ... ein Kinderspiel für Wyatt, normalerweise, wenn nicht ein hochverschuldeten Bankdirektor, ein Waffen schmuggelnder Pilot, korrupte Bullen und ehrgeizige Punks dazwischenfunken würden.

Rezension:
Es ist wie so oft bei Dishers Berufsverbrecher Wyatt, alles was schiefgehen kann, geht schief.
Wenn es eine kriminelle Verkörperung von Murphys Gesetz geben würde, Wyatt wäre wohl seine reine Inkarnation. Der Profi kann seine Coups noch so gut planen, irgendein Idiot macht ihm doch einen fetten Strich durch die Rechnung.
Und da man als Gangster nicht völlig alleine arbeiten kann, sondern immer wieder auf die Mithilfe von solchen Pfeifen angewiesen ist, ist auch diesmal Wyatt fast völlig leer ausgegangen und hat statt der erwarteten 300.000 Dollars nur 20.000 Dollar beim letzten Coup erbeutet.
Und eben diese 20.000 werden ihm am Anfang der Geschichte auch noch von zwei Hilfssheriffs des Detektivbüros Stolle geklaut.
Und genau dieser Stolle macht Wyatt ein Angebot, denn er soll ihn im Auftrag einer Mandantin nach Brisbane bringen.
Und da Wyatt am Ende ist, keinerlei Aussichten, kein Geld und keine Freunde mehr hat, muss er das Angebot Stolles nach langem Überlegen wohl oder übel annehmen. Als er in Brisbane dann die Auftraggeberin Stolles kennen lernt, erwartet ihn ein Schock, der wohl jeden anderen auf die Bretter geschickt hätte.
Und wieder einmal plant Wyatt im Auftrag eine dicke Chose für sich und ein paar Kumpane, bei der der Leser von vorneherein weiß, dass Wyatt am Ende doch wieder nur seinen Schwanz in der Hand hält.
Man kann über Wyatt denken was man will, man mag ihn, obwohl seine Methoden verbrecherisch sind, sein Moralverständnis so sauber wie seine Socken und sein Humor so trocken wie das australische Hinterland.
Man lernt bei Disher das böse Australien kennen, das man mit diesem Land sonst so gut wie nie in Verbindung bringt.
Australien ist zwar anders als die USA, aber alles wirkt bei Disher vertraut aus vielen guten amerikanischen Kriminalromanen.
Irgendwie fühlt man sich zu Hause, auch wenn sich Wyatt überwiegend in heruntergekommenen Motels und abgewrackten Trailerparks herumtreibt.
Wyatt ist schlecht, er ist böse, er schert sich den Teufel um Recht und Gesetz, kurz er ist einfach rundum sympathisch.
Wenn er nur das ständige Pech mit seinen Kumpanen nicht hätte.
Aber, wie lautet Murphys bekanntestes Gesetz?
Shit happens!

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