Das Buch direkt bei Amazon bestellen Christina Koenig
Mord oder was?

(1. Band)
Altberliner gebunden
ISBN 3-357-00906-4
(Kinder ab 14)

Venedig!
Der Zauber von Gondeln, Brücken und Kanälen!
Etwas völlig anderes zieht Tom und Jenny in die Lagunenstadt.
Einem illegalen gentechnischen Labor auf der Spur, bewegt Tom nur die eine Frage:
Ist sein neuer Wunschvater in ein Verbrechen verstrickt?

Rezension:
Christina Koenigs Krimi-Erstling um den bereits recht erfolgreichen Amateurdetektiv Tom und seine Wahlschwester Jenny, beide ca. 16 Jahre alt, hat zwar einen interessanten Beginn, lässt jedoch schnell nach.
Kurz zur Handlung: Tom fürchtet, dass der neue Freund seiner Mutter in illegale medizinische Geschäfte verwickelt ist und bei dem Tod einer entfernten Verwandten von Jenny, der zunächst jedoch als Selbstmord deklariert wurde, die Hand im Spiel hat.
Da er Jochen sehr gerne mag, versucht er dessen Unschuld zu beweisen und reist dazu sogar bis nach Venedig, wo Jenny und Tom mehr als einmal in Gefahr geraten und schließlich in einem gefährlichen Showdown die Verbrecher überführen.
Aus dieser - prinzipiell guten - Story hätte man jedoch wesentlich mehr machen können, als Frau Koenig es in diesem Krimi versucht hat. Die Charaktere bleiben bis auf Tom blass und man quält sich mehr durch die knapp 230 Seiten, als dass einen die Handlung fesselt.
Dazu kommt noch das ungünstige sehr schmale Format (die Breite beträgt nur knapp 10 cm), das die Lektüre auch nicht gerade erleichtert.
Der wirkliche Tiefpunkt ist jedoch der Showdown, bei dem die beiden gerade noch von der italienischen Polizei gerettet und alle Verbrecher verhaftet werden, sowie die darauffolgende Auflösung, die versucht innerhalb von wenigen Seiten sämtliche Fäden zu entwirren, woran Frau Koenig jedoch kläglich scheitert.
Leider gelingt es ihr nämlich nicht, für wesentliche Elemente (wie z.B.: Wie erfährt die Polizei vonm Aufenthaltsort von Tom und Jenny?) eine plausible Erklärung zu finden.
Da der Roman recht abrupt nach einer eher unvollständigen Auflösung (und noch etwas Drumherum) endet, fragt sich der Leser nach dem Umblättern der letzten Seite verdutzt, ob denn das wirklich alles war, oder ob die Autorin nicht vergessen hat, den Schluss zu schreiben.
Ein eher fader Krimi, der wohl nur passionierte Venedig-Fans reizen dürfte.

Kathrin Hanik