Marion Foster
Wenn die grauen Falter fliegen
Original: The Monarchs are flying
Journalistin Leslie Taylor wird beschuldigt, ihre frühere Geliebte misshandelt und ermordet zu haben.
Rezension:
Kathrin Hanik
(1. Band Harriet Fordham Croft)
Ariadne TB
ISBN: 3-88619-503-1
Polizei und Gerichtsbarkeit der reaktionären kanadischen Kleinstadt wollen ein Exempel statuieren.
Gegen Meinungsmacher und Jury tritt eine Staranwältin aus Toronto an ...
Foster's erster Krimi rief bei seinem Erscheinen 1988 heftige Kontroversen hervor. Das verwundert kaum, denn Marion Foster schreibt klar und deutlich, was sie von einer Gesellschaft hält, die Homosexualität verdammt und als ein Werk des Teufels bezeichnet.
Knallhart rechnet sie mit spießigen Bürgern, einer arroganten und bigotten Justiz und scheinheiligen Freunden ab, ohne dabei aber die Kriminalhandlung zu vernachlässigen.
Steht zu Beginn der Handlung noch die des Mordes angeklagte Journalistin Leslie Taylor alleine im Zentrum, so nimmt in der zweiten Hälfte ihre Anwältin Harriet Fordham Croft immer mehr Raum ein, denn sie versucht mit allen Kräften den wahren Mörder von Marcie Denton zu finden, um so die Unschuld der, von der Mehrheit der Bevölkerung bereits vor dem Prozess verurteilten, Leslie zu beweisen.
Wirklich kein leichtes Unterfangen, so dass der Leser im letzen Drittel des Romans in den Genuss einer wahrhaft fesselnden Gerichtsverhandlung kommt, die es sogar mit den besten Werken Grishams aufnehmen kann und die erst in einem furiosen Showdown ihr wohlverdientes Ende findet.
Ein ungewöhnlicher Kriminalroman, der nicht nur Feministinnen begeistern wird.