Das Buch direkt bei Amazon bestellen Klaus Wanninger
Schwaben-Wut

(3. Schwabenkrimi)
KBV TB
ISBN 3-934638-81-3

Mitten im sehnsüchtig erwarteten Straßenfest wird in Backnang ein Mann ermordet.
Wenige Tage später fällt in Ludwigsburg während der Fernsehsendung "Nachtcafé" ein Manager eines Privatsenders einem Anschlag zum Opfer. Wie schon in Backnang beobachten Zeugen auch diesmal einen blonden jungen Mann.
Kommissarin Neundorf und ihr Kollege Braig jagen dem jugendlichen Monster hinterher und lernen dabei immer besser verstehen, was junge Menschen bei uns so häufig kriminell werden lässt.
Wenn zum normalen Polizeialltag mit Straßenfest, Autounfall und Prostitution noch ein Gefängnis-Ausbruch sowie mehrere Morde hinzukommen, dann wird es auch für erfahrene Kripo-Leute wie Karin Neundorf und Steffen Braig zum Verwirrspiel.
Stress, Müdigkeit und schließlich Wut sind die Folge.
Das führt zu nicht immer absolut korrekten Reaktionen, wodurch uns die beiden erst richtig sympathisch werden.

Rezension:
Die beiden Kommissare könnten dem Leser schon sympathisch werden, wäre da nicht die, na ja, vorsichtig ausgedrückt, allzu konstruierte Mordserie verbunden mit einer völlig wirren und dann auch wieder sehr durchsichtigen Handlung.
Der Krimi fängt vielversprechend und flüssig an.
Doch je mehr Morde im Schwabenländle und einer sogar im Ausland (!) ganz so nebenbei geschehen (wo bleibt die Spannung?), desto schwächer wird die Story.
Und wenn die beiden Kripo-Leute dann noch so ganz nebenbei auf einen Mädchenhändlerring stoßen, die tödlichen Konsequenzen von Mobbing am Arbeitsplatz aufzeigen und mit den negativen, bis zum Mord führenden Folgen von falschem Fernsehkonsum konfrontieren, wirkt der ganze Roman nur noch lächerlich.
Da fallen solche Handlungen wie ein Mordopfer, welches zur gleichen Zeit, am gleichen Ort, von zwei Mördern - die logischerweise nichts von einander wissen - praktisch zweimal getötet wird kaum noch ins Gewicht (wenn der zweite Mörder dies gewusst hätte, hätte er sich die Arbeit sparen können ...).
Der Krimi-Autor übt sich im Rundumschlag: Gesellschaftskritik, verbunden mit Politikerschelte, gepaart mit immer aktuellen Problemen wie Abschiebepraxis und den Folgen von Castor-Transporten bis zu einer Exkursion zum männlichen Rollenverhalten - dem Leser wird alles oberflächlich präsentiert.
Fazit: Weniger wäre mehr gewesen!
Eine kleine Randbemerkung an den Verlag:
Es wäre schön, wenn dem Buchkäufer - der immerhin € 9,50 für diesen Krimi bezahlt - zumindest ein Exemplar ausgehändigt würde, das nicht mit Rechtschreibfehlern überhäuft ist. Dies ist einfach ärgerlich.

Ruthie