Arto Paasilinna
Im Wald der gehenkten Füchse

Original: Hirtettyjen kettujen metsä
BLT TB
ISBN 3-404-92091-0

Der Verbrecher Juntunen ist durch einen Coup in den Besitz enormer Mengen Goldes gekommen, seine Komplizen hat er auffliegen lassen. Doch er weiß, dass zumindest einer von ihnen, ein brutaler Mörder, ihn nach seiner Entlassung aufspüren wird. Als der Tag näher rückt, zieht sich Juntunen mit seinem Gold in die Einöde Nordfinnlands zurück.
Major Remes, im langjährigen Dienst in einer entlegenen finnischen Garnison zum Säufer geworden, soll ein Manöver planen und durchführen. In seinem Suff stiftet er ein heilloses Durcheinander, doch irgendwie geht alles gut über die Bühne, obwohl dabei ein Mann aufgefallen war, der sich geweigert hatte, sein Camp im Wald für das Manöver zu räumen - Juntunen.
Als der Major sich für ein Jahr beurlauben lässt, um sein Leben wieder in den Griff zu bekommen, macht er sich auf zu dem geheimnisvollen Mann in die Einöde.
Sie beschließen, gemeinsam im Camp zu leben, der Major soll die praktischen Arbeiten erledigen, dafür bezahlt ihm Juntunen ein kleines Gehalt. Außerdem wollen sie im Fluss nach Gold suchen.
Nach und nach wird die karge Hütte zur Luxusbehausung.
Eines Tages taucht auch noch Naska auf, ein neunzigjähriges Mütterchen, das eine abenteuerliche Flucht hinter sich gebracht hat, um der Einweisung ins Altersheim zu entgehen. Sie bleibt und übernimmt den Haushalt.
Später wird die kleine Gemeinschaft komplettiert durch zwei Huren, die Juntunen organisiert hat. Die bunte Truppe versteht sich prächtig und feiert zusammen ein idyllisches Weihnachtsfest.
Doch vor lauter Harmonie hätte Juntunen fast vergessen, dass ihm sein ehemaliger Komplize und gefürchteter Feind dicht auf den Fersen ist ...

Rezension:
In Norwegen ist es für Finnen einfach einen großen Goldraub zu begehen.
So einfach wie es für die Deutschen im Zweiten Weltkrieg war, Norwegen zu besetzen. Der Ministerpräsident bekam damals um diese späte Abendstunde kein Taxi, um sich zum Generalstab zu begeben und "so war die tapfere norwegische Armee gezwungen vor den Deutschen zu kapitulieren."
Ähnlich geht es hier zu, als die beiden Räuber das Gold vom Schiff in ihren Laster verladen, kein einziger Norweger verbleibt auf dem Gelände, um das Geschehen zu beobachten.
Der dritte Gauner Oiva Juntunen, Held und Initiator der ganzen Aktion, hat in den nächsten Tagen etwas Mühe die Goldbarren im Graben zu finden, in den sie die Komplizen geworfen haben. "Auch die Polizei durchkämmte das Gelände, und das erschwerte Oivas Suche ein wenig."
Je länger die Komplizen im Gefängnis sitzen, desto weniger will Oiva das Gold durch drei teilen und so schickt er den harmloseren, den ehemaligen Baggerführer Sutinen, nach 24 Stunden mit einer Falle in den Knast zurück.
Jetzt fürchtet er nur noch den Mörder Siira, der womöglich vom laschen schwedischen König begnadigt wird.
Nach einer kurzen Episode, die voller Seitenhiebe auf finnischen Eigenheiten steckt, sucht er sein Gold aus dem Misthaufenversteck und beschließt in die finnischen Wälder zu gehen.
Mehr wird nicht verraten.
Selber lesen!
Dieser Krimi ist voller lauter Lacher und überraschenden Wendungen. Beste Unterhaltung mit einer Portion Galgenhumor.
Für alle Freunde des grotesken Krimis à la Wolf Haas oder Olsenbande.