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Mit Haut und Handel

rororo TB
(2002 unter dem Titel "Angriff von Innen" bei Orlando, Berlin neu aufgelegt)

Helen Marrow erlebt einen Schock. Praktisch vor ihren Augen wird die 17jährige Saskia Matthäus von einem Raser überfahren - genau wie vor einiger Zeit ihre eigene Tochter.
Helen geht dieser Tod so nahe, dass sie die Presseberichte verfolgt.
Und dann liest sie eines Tages, dass die Zwillingsschwester von Saskia spurlos verschwunden ist. Das lässt den "Unfall" in einem ganz anderen Licht erscheinen. In Helen erwacht ihr journalistischer Instinkt. Sie muss herausfinden, was hinter der Sache steckt.
Als anonyme Briefe mit deutlichen Anschuldigungen eintreffen, begreift sie, dass es hier nicht um den Tod eines Mädchens geht...

Rezension:
Helen Marrow ist wieder zurück in Deutschland, aber noch nicht wirklich angekommen. Der Tod ihrer Tochter ist noch nicht verarbeitet, die Karriere als Journalistin bei einem englischen Provinz-Magazin wackelt.
Zeit, um Urlaub zu machen, kaschiert mit dem schwachen Alibi, ein paar Berichte über Deutschland und die Deutschen zu schreiben.
Das Kleinstadt-Ambiente, in dem sie sich wiederfindet, scheint ihr die Ruhe zu bieten, die sie sucht. Dazu entpuppt sich der schicke Grieche aus dem Hotel als passabler Lover - alles könnte gut enden, würde Helen nicht Zeugin, wie ein ein Mädchen überfahren wird.
Sie forscht nach - auch angetrieben durch eine scheinbar überdrehte Studentin, deren Theorien über ein großes Komplott in der kleinen Universitätsstadt allerdings kaum der ersten Nachprüfung standhalten.
Bis Helen dann doch noch selbst auf eine Spur stößt und eine Kriminalgeschichte aufdröselt, die so angenehm ist wie eine Fangopackung, angefangen beim verbindlichen Ton der Erzählung bis hin zu dem nett-normalen Kleinstadtpersonal, unter das sich ein böser Schurken-Mediziner gemischt hat, dem Helen am Ende natürlich das Handwerk legen kann.
Frauen-Psycho-Regional und Sozio-Krimi - das alles kann Krimi sein, und manchmal sogar alles zusammen.

Reinhard Jahn