Frank Grützbach
Der Schwarzgeldesser
Emons TB
Fred Singer synchronisiert dubiose Importpornos.
Rezension:
Reinhard Jahn
ISBN 3-924491-16-X
Dick Trapp ist Schweißer, hat aber die Stimme für einen Schmuddelgangster.
Sie haben vom Chef kein Honorar bekommen. Als Dick rauskriegt, dass Geld aus der Firma nach Belgien verschoben wird, lässt Fred sich zur Selbsthilfe überreden. Doch als ihnen dabei schlappe zweikommaeins Millionen Mark in die Hände fallen, haben die beiden eine Lunte in der Hand, die sich nicht mehr austreten lässt.
Was ein Mord in Ossendorf dabei mit dem Ferdinand Marcos im Exil zu tun hat, wird erst später klar.
Schmutzige Geschäfte von der ersten bis zur letzten Seite: es geht um Pornovideos und schwarzes Geld, es geht um Geschäftemacher aus der Kölner Halb- und Unterwelt.
Und es geht um Fred Singer, den heruntergekommenen Theaterregisseur, der sich von seinem Kumpel überreden lässt, einen Geldboten zu überfallen, der die schwarze Kasse des Pornokönigs Czukny über die Grenze bringen soll. Der Überfall gelingt zu gut: statt 30.000 Mark erbeuten die beiden eine glatte Million.
Singer begreift, dass die wirklichen Probleme jetzt erst anfangen
Das Tempo, das Frank Grützbach in seinem schmutzigen kleinen Thriller vorlegt, ist atemberaubend: Hollywood-Spannung von der ersten bis zur letzten Seite.
Kein Wunder, denn Grützbach ist auch Drehbuchautor und Filmregisseur - also einer, der sich im Bildergeschäft auskennt und auch weiß, wie man eine gute Geschichte spannend in Szene setzt.
Und weil er seit vielen Jahren in Köln lebt, stimmt auch der Untertitel "Köln-Krimi" bis aufs i-Tüpfelchen.