Das Buch direkt bei Amazon bestellen Bill Moody
Moulin Rouge, Las Vegas

Original: Death of a Tenor Man
UT metro TB
ISBN 3-293-20231-4

Las Vegas, Mai 1955:
Das Hotel Moulin Rouge wird mit einem rauschenden Fest eröffnet. Die besten Musiker sind eingeladen worden und zum ersten Mal in der Geschichte von Las Vegas stehen Schwarze und Weiße auf der gleichen Bühne. Mit dabei ist der begabte junge Tenorsaxofonist Wardell Gray. Doch in der Nacht nach dieser symbolträchtigen Eröffnungsgala wird Gray tot in der Wüste aufgefunden.
Evan Horne, der nach einer Verletzung seine Karriere als Jazzpianist aufgeben musste, stößt fast vierzig Jahre später auf den mysteriösen Tod von Wardell Gray - und setzt alle Hebel in Bewegung, um das Geheimnis um Gray und um das Moulin Rouge zu lüften.

Rezension:
Probleme sind Gelegenheiten zu zeigen, was man kann.
Duke Ellington

Evan Horne hat so ein Problem. Was heisst da eins? Eigentlich hat er mehrere.
Seit er seinen Unfall hatte, kann er nicht mehr als Jazzpianist tätig sein. Seine rechte Hand ist nicht mehr fähig, den Jazz so zu spielen, wie man ihn spielen muss. Monatelang übt er mit seinem Gummiball, den ziehenden Schmerz vergessen zu machen, der ihn überfällt, wenn er komplizierte Akkorde spielen will.
Da kommt die Einladung seines Freundes Ace, einem Literaturprofessor, gerade recht, der ihn nach Las Vegas führt.
Ace möchte einen wissenschaftlichen Artikel schreiben, über das Leben und den Tod von Wardell Gray, einem Tenorsaxofonisten. Er ist nämlich der Meinung, der 37 Jahre lange zurückliegende Tod Grays sei kein normaler Todesfall, sondern ein Mord gewesen. Und daher bittet er Horne, Material über Wardell Gray zu sammeln
Gleichzeitig kann Horne in einer Einkaufspassage einen kleinen Job als Musiker übernehmen um seine kranke Hand wieder langsam an das Spielen zu gewöhnen.
Naja, zumindest solange, bis ihm Karl, der Schuhgrösse 48 hat, nachhaltig seinen Fuss auf eben diese Hand setzt.
Es ist überhaupt merkwürdig, wieviele Personen plötzlich Interesse an Horne haben.
Und als dann noch Sonny, ein Saxofonist der Wardell noch persönlich gekannt hat, nach einem Besuch von Horne ermordet wird, wird die Sache erst richtig spannend.

Wardell Gray hat es wirklich gegeben.
Es gab auch das erste gemische Hotelkasino Moulin Rouge, bei dessen Eröffnung Wardell einer der Stars war, bevor er einige Tage später unter mysteriösen Umständen starb.
Zum ersten Mal sollten und durften dort weisse und farbige Stars zusammen in einem Hotel wohnen.
Damals herrschten in den USA allerdings noch andere Gesetze.

Zitat aus dem Roman:
Sammy (Davis jr.) ist im Sands in den Pool gesprungen, am nächsten Tag haben sie das Wasser abgelassen. Da musste erst ein Calypso-Heini wie Harry Belafonte kommen, bis sie uns an die Blackjacktische rangelassen haben.
Zitat Ende

Bill Moody setzt mit Moulin Rouge, Las Vegas die Reihe mit Evan Horne, dem durch den Unfall verhinderten Pianisten, der praktisch unfreiwillig Ermittler wird, fort.
Und auch hier gelingt es ihm, den Jazz in die Geschichte so einzuweben, dass der Leser ständig das Gefühl hat, im Hintergrund eine Melodie zu hören, Zigarettenqualm zu riechen.
Er hat die Gabe, eine eher harmlose Geschichte spannend zu erzählen.
Man darf nicht vergessen, der Mord, so es denn einer war, liegt fast 40 Jahre zurück.
Und Evan Horne hat die Chance, zu zeigen, was er kann.

Jazz ist nicht, was Du machst, sondern wie Du es tust.
Fats Waller

Compuexe