Das Buch direkt bei Amazon bestellen Christoph Güsken
Jungbluth und der Fastnachtsmord

grafit TB
ISBN 3-89425-266-9

Die ausgelassene Karnevalsfeier im elitären Fitnessklub Anna La Belle endet für die Arzthelferin Jana Minckenberg und den Miteigentümer des Klubs, Wolfram Hellendorn, mit dem Tod. Sie werden nicht nur brutal erstochen, sondern ihre Gesichter zudem mit Säure verätzt.
Eine vierköpfige Kommission übernimmt den Fall: Guido Knappertz, der wegen seiner Größe "Leuchttum" genannt wird, Cora Willeke, eine junge, ehrgeizige, aber auch kollegiale Frau, Carsten Benz, der gerade erst aus Krefeld nach Mönchengladbach versetzt worden ist, und Dirk Jungbluth. Jungbluth ist ein erfahrener Beamter, aber manchmal schwierig. Denn zum einen schätzt er Teamarbeit nicht sonderlich, zum anderen hat er panische Angst vor Krankheiten.
Erste Ermittlungen im Umfeld der beiden Toten lassen vermuten, dass auf der Party ein Eifersuchtsdrarna ihren traurigen Abschluss gefunden hat. Denn im Nachlass von Jana Minckenberg finden sich Briefe eines unglücklichen Anbeters der Arzthelferin. Schließlich können die Kripoleute sogar den Schreiber identifizieren: Dr. Jörg Busch, Leiter des altehrwürdigen "Cusanus-Kollegs", einer Klosterschule.
Einzig Jungbluth ist nicht überzeugt von der Schuld Buschs. Er fragt sich, was der Vers zu bedeuten hat, der auf einem Zettel bei der Leiche Hellendorns gefunden wurde.
Dann findet Benz die Leiche des Bruders von Busch, der als Prälat in dem Internat lebte, im Beichtstuhl.
Hat der Mörder erst gebeichtet, dann aber auch den Beichtvater umgebracht?
Oder hat Jungbluth Recht und hinter den Taten steckt ein System, das es zu entschlüsseln gilt?

Rezension:
Kommissar Jungbluth, ein einsamer hypochondrischer Mann, der Angst hat, den Menschen auch nur zu nahe zu kommen (sowohl psychisch als auch physisch), gerät in den Fall seines Lebens. Ein Mord in einem Fitnessclub entpuppt sich als...ja, als WAS denn überhaupt?
Mord aus Leidenschaft? Mord aus Eifersucht? Mord aus Geldgier? Mord aus verletzter Eitelkeit? Mord aus...?
Genauso wenig, wie sich der Mord einordnen lässt, ist eine klare Struktur zu erkennen. Die Handlung ist in sich zwar schlüssig, aber so weit hergeholt, dass einem beim Lesen Zweifel kommen, ob man selbst noch auf dem richtigen Weg ist.
Die konstruierte Rahmenhandlung bedient jegliches Klischee, das einem einfällt:
Der Kommissar (Einzelgänger), sein tollpatschiger Kollege, der von seiner Frau verlassen wurde, die wiederum mit dem Polizeipsychologen zusammen ist, der für den Fall mitentscheidend ist, der zufällig in die Handlung eingebundene Jugendfreund des Kommissars,... der ganze Roman basiert auf (nicht nachvollziehbaren) Zufälligkeiten.
Plausibel erscheint eigentlich gar nichts, sogar die Lösung des Kriminalfalles geschieht aus Versehen.
Und zum Schluss stellt sich nur eine Frage:
Ein Krimivergnügen?
Nein, leider nicht.

Lula