Das Buch direkt bei Amazon bestellen Harri Nykänen
Schwärzer als ein schwarzes Schaf

Original: Raid ja mustempi lammas
grafit TB
ISBN 3-89425-515-3

Die beiden Kriminalpolizisten Jansson und Huusko absolvieren einen Fitness-Urlaub in einem abgelegenen fInnischen Hotel. Huusko, munterer Schwerenöter und Stammgast der Einrichtung, sucht vor allem Frauenbekanntschaften, sein eher zurückhaltender Chef Jansson will abspecken und seine Rückenmuskeln trainieren.
Dann erreicht Jansson ein Anruf aus dem Polizeipräsidium: Nygren, finnischer Unterweltkönig mit Wohnsitz in Schweden, ist im Land unterwegs. Begleitet wird er von dem jungen und geheimnisumwitterten Raid. Hast Nygren Raid als Leibwächter engagiert? Doch der gewiefte Gentleman-Verbrecher Nygren hat sich bisher immer selbst zu schützen gewusst. Was haben die beiden also vor? Jansson, dem eine Beinahe-Freundschaft mit Raid nachgesagt wird, muss seinen Urlaub abbrechen, um Licht ins Dunkel zu bringen.
Inzwischen hinterlassen Nygren und Raid auf ihrer Route nach Norden hier und dort deutliche Spuren: Zwei polizeibekannte Kriminelle werden in einem Cafe verprügelt, ein dritter wird bei einer Schießerei schwer verletzt und in Oulu wird der Chef eines Drogendealerrings ermordet. Alles weist darauf hin, dass der schwer kranke Nygren sich auf einem Rachefeldzug befindet.

Rezension:
Wäre der Roman ein Film, würde man ihn Road Movie nennen.
Zwei Männer aus dem Gangstermilieu, die unterschiedlicher nicht sein könnten, aber trotzdem vieles gemeinsam haben, fahren zusammen durch Finnland.
Der eine davon, Nygren, seines Zeichens Unterweltkönig ist mit seinem Beschützer Raid auf einer Art Mission unterwegs. Nygren besucht mit Raid zusammen mehrere Personen, die in seinem Leben eine gewisse Rolle gespielt haben.
Währenddessen versucht die Polizei, vor allem Kommissar Jansson, dem man ein schon fast freundschaftliches Verhältnis zu Raid nachsagt, die beiden zu erwischen, bevor sein Kollege Kempas sie findet, der seit Jahren scheinbar wie besessen hinter Nygren her ist.
Zu Beginn der Jagd weiß keiner, außer Nygren, dass die Zeit knapp wird.
Alles läuft auf ein Ende mit Schrecken hinaus, da Nygren und Raid bei ihren Besuchen alles andere als zimperlich mit Nygrens Bekannten umgehen. Da geht schon mal ein Fingerchen verloren, oder gleich ein ganzes verpfuschtes Leben.
Und dabei kommt am Ende doch alles ganz anders.

Nykänen schildert detailgetreu, mit viel Eloquenz und dem nötigen Humor, Nygrens letzte Reise, die den schwerkranke Gangster mit seinem Beschützer quer durch Finnland treibt.
Er schafft es, den Leser hoffen zu lassen, dass Nygren seine Reise beenden kann, ohne von der Polizei aufgehalten zu werden.
Wie sagt Koistinen, der falsche Priester, den die beiden als erstes besuchen, ganz am Schluss des Buches:
"Das Leben ist kurz wie das des Wiesengrases, heute wächst es und morgen wird es gemäht. Nur der Herr weiß, wann der Schnitter kommt."
Und Raid sagt darauf, während er ganz ruhig seine Pistole zieht:
"Der Herr und ich!"

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