Das Buch direkt bei Amazon bestellen Virginia Doyle
Das Totenschiff

(7. Band Jacques Pistoux)
rororo TB
ISBN 3-499-23153-0

Hamburg 1882:
Meisterkoch und Hobbydetektiv Jacques Pistoux ist Küchenchef in einem Nobelhotel an der Binnenalster.
Sein erster Auftrag: Er soll ein Galadiner für einen reichen Reeder ausrichten. Unglücklicherweise verliebt sich Pistoux in dessen schöne Tochter - und bei dem Diner gibt es eine Leiche zum Dessert.
Mit köstlichen Kochrezepten aus der Kaiserzeit.

Rezension:
Was gut beginnt, muss nicht immer gut enden.
Das ist das Fazit dieses Buches.
Die Geschichte beginnt spannend und interessant. Der Leser taucht ein in das Hamburg des 19. Jahrhunderts und folgt den Akteuren auf einem anschaulichen Stadtrundgang. Der Hamburgkenner erkennt vertraute Plätze wieder und man erhält einen vagen Einblick in die gesellschaftlichen Stände dieser Zeit.
Leider findet der Leser nicht so recht den Faden in der Geschichte. Die Autorin springt relativ abrupt von einem Schauplatz zum anderen und lässt die Übergänge etwas vermissen.
So dauert es bis zur Hälfte des Buches, bis der Mord, auf den die Geschichte aufbaut, endlich passiert. Auch danach kommt kein richtiger Fluss in das Geschehen. Die Auflösung des Falles ist nicht sehr einfallsreich und hinterlässt einen etwas faden und unbefriedigten Geschmack. So bleiben die Täter im Endeffekt unbestraft und der Amateurdetektiv Pistoux muss die Stadt verlassen. Alles in allem endet das Buch unschlüssig und es bleiben zu viele Fragen offen.
Die Ansätze dieses Buches sind zweifelsohne gut, die historischen Schauplätze beeindruckend beschrieben, aber die Spannung lässt deutlich zum Ende hin nach - wirklich schade.
Da drängt sich der Gedanke auf, dass Frau Doyle etwas in Zeitdruck war und den Roman schnell beenden musste.

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