Das Buch direkt bei Amazon bestellen Friedrich Ani
Die Erfindung des Abschieds

Knaur TB
ISBN 3-426-61902-4

Nach dem Tod seines geliebten Großvaters ist der neunjährige Raphael Vogel spurlos verschwunden. Die zerstrittenen Eltern - und bald auch Öffentlichkeit und Medien - sind in höchstem Alarmzustand.
Doch das zuständige Dezernat 11 hat selbst Probleme: Kommissar Tabor Süden ("der Seher"), einer der wichtigsten Mitarbeiter, hat sich ausgerechnet jetzt in eine Hütte im Wald zurückgezogen und plagt sich mit Selbstvorwürfen wegen eines vergangenen Falls.
Die Polizeimaschinerie läuft an, und gerade dadurch nimmt das Drama seinen Lauf.
Es werden Menschen sterben, weil die Beamten Regeln befolgen und Prinzipien einhalten.
Als sich die Situation zuspitzt und die Zeichen sich mehren, dass der kleine Raphael "zu seinem Opa gehen" will, wacht der "Seher" endlich auf und schreitet mit eigenen Methoden zur Tat - auch ohne die Erlaubnis seiner Vorgesetzten...

Rezension:
Der Prolog erzählt von einem nackten Mann, der auf einem Bein im Regen steht und von dessen knollennasigen Freund Asfur, der einer Wurzel glich und eine Polizeimütze aufhat. Ein Einsiedler und seine Visionen? An eine Frau denkt er, die alle ihre Fingernägel gegessen hat, da unten alleine in der Kiste.
Der Leser riecht den Wald und den Regen und die Traurigkeit und ist neugierig und gespannt.
Im folgenden ersten Teil ermittelt nicht die Mordkommission, sondern die Vermisstenstelle im Dezernat 11 in München in der Bayerstraße, das es wirklich gibt und in dem Friedrich Ani sich sehr gut auskennt.
Es ist mal etwas anderes, etwas erfrischend Neues.
Menschen sind verschwunden, vielleicht tauchen sie wieder auf, vielleicht werden sie gefunden, lebendig oder tot. Das Rätsel ist größer, als wenn es sich nicht gleich um Mord handelt.
Viele Polizisten lernt der Leser kennen, jeder hat seine Macken und Probleme. Es geht nichts vorwärts bei der Suche nach dem neunjährigen Jungen. Nur einer kann vielleicht helfen, ein Kommissar mit ungewöhnlichen Ermittlungsmethoden. Tabor Süden. Aber wo steckt er? Ihn hat der letzte Fall so mitgenommen, dass er aus dem Dienst abgehauen ist...mehr wird nicht verraten.
Dieser Roman ist nicht nur äußerst spannend, sondern auch poetisch und literarisch gut geschrieben, mit vielen ungewöhnlichen Wendungen.
Wie gut dass es jetzt eine eigene Tabor Süden Reihe gibt.
Mehr, mehr!!!

K. Ara