Elizabeth Peters
Ein todsicherer Bestseller - Ein Jacqueline Kirby-Krimi

Original: Naked Once More
Econ TB
ISBN 3-612-25273-9

Jaqueline Kirby, Schriftstellerin historischer Romane, erhält den Auftrag ihres Lebens. Sie soll zu einem Bestseller der spurlos verschwundenen Autorin Kathleen Darcy eine Fortsetzung schreiben. Begeistert nimmt sie den Auftrag an und macht sich auf den Weg nach Pine Groves, der Heimatstadt ihrer Kollegin.
Doch Jaqueline schreibt nicht nur an der Fortsetzung, sie stellt auch Nachforschungen über das Verschwinden der inzwischen für Tod erklärten Autorin an und gerät dabei immer mehr in den Bann ihrer geheimnisumwitterten Kollegin.
Was hat es mit der mysteriösen Familie Kathleens auf sich?
Warum sollte sich die attraktive, lebenslustige junge Frau das Leben genommen haben?
Und warum ist der Leichnam nie aufgetaucht?
Was ist vor sieben Jahren wirklich passiert?
Je mehr sie sich durch die Papiere und auch die Vergangenheit Kathleens arbeitet, desto mehr gerät auch ihr Leben in Gefahr.

Rezension:
"Wenn doch nur eine strafrechtliche Untersuchung wie das Häkeln wäre - eine gerade Linie, bei der sich Masche an Masche fügt und die eine mit der anderen verbunden ist. Sie war leider eher mit dem Knüpfen eines Teppichs aus verschiedenfarbigen und unterschiedlich dicken und langen Fäden zu vergleichen."

Ein Roman einer Schriftstellerin über eine Schriftstellerin, die das Werk einer anderen Schriftstellerin weiterführen soll - klingt interessant - und wenn Elizabeth Peters dahintersteckt ist es das erfreulicherweise auch.
Eine liebevoll gezeichnete Hauptperson, Jaqueline Kirby, ihres Zeichens Autorin historischer Liebesromane, undefinierbaren Alters, "natürlich" gutaussehend mit einer nicht zu unterschätzenden Portion Humor, schafft es immer wieder in guter alter Agatha-Christie-Manier durch Beobachten, Gespräche und einer unwiderlegbaren Kombinationsgabe noch so verzwickte Fälle zu lösen.
Eine starke Frau, die sich mit Witz, Schlagfertigkeit und manchmal auch Schlagkraft selber verteidigen kann.
Unangepasst, auffällig, ironisch, skurril.
Das ist es, was man von Elizabeth Peters erwartet.
Von den Charakteren, in denen man sich und seine Umgebung wiederfindet bis hin zum überraschenden Schluß - denn natürlich ist unsere Protagonistin die einzige, die das Rätsel lösen kann und alle anderen tappen solange im Dunkeln.
Und man wird auch diesmal nicht enttäuscht.
Ein Roman so typisch, dass man sofort weiß, wer ihn geschrieben hat.
Und so ganz nebenbei - und das macht E. Peters aus - lernt man auch noch etwas beim Lesen. Über den Ablauf des Verlagsgeschäfts, die Beziehung von Schriftstellern und Lektoren, menschliche Schwächen und Stärken.
Das, was Jaqueline Kirby in dem Roman sagt, trifft auch hier zu und sollte manchem anderen Autor als Anhaltspunkt dienen:
"Ich möchte keine große Li-tra-tur verfassen oder den Pulitzerpreis gewinnen. Die sogenannten Experten tun meine Romane vielleicht als "Populäre Unterhaltung" ab, aber sie ist entschieden schwieriger zu schreiben als dieser ganze Bekenntniskram, der das Leben scheibchenweise liefert. "Populäre Unterhaltung" ist heutzutage die einzige Form der Prosaliteratur, die überhaupt noch Handlung hat. Ich mag es, wenn ein Buch eine Handlung hat. Ich mag es, wenn es einen Anfang, eine Mitte und ein Ende hat. Ich bin stolz auf das, was ich tue, und ich habe kein Verlangen, etwas anderes zu lesen oder zu schreiben."
Welch Glück für uns...

Lula