Das Buch direkt bei Amazon bestellen Ian Rankin
Puppenspiel

Original: The Falls
(12. Band)
Manhattan gebunden
ISBN 3-442-54546-3

In Edinburgh verschwindet eine Studentin aus den höchsten Kreisen, und Rebus ahnt, dass man Philippa Balfour nicht mehr lebend finden wird.
Als in der Nähe ihres Heimatorts ein kleiner Holzsarg mit einer geschnitzten Puppe auftaucht, scheinen sich seine Befürchtungen zu bestätigen. Denn es wäre nicht der erste Todesfall, der mit einem derartigen Fund in Verbindung steht. Seit 1836 waren in Schottland immer wieder ähnliche Särge entdeckt worden, rätselhafte Spuren einer Vergangenheit, die noch längst nicht abgeschlossen ist.
Doch es gibt noch einen anderen Hinweis auf Philippas Schicksal. Ein mysteriöser "Quizmaster" hatte die junge Frau über das Internet in ein gefährliches Spiel verwickelt, ein Spiel das womöglich in den Tod führte.
Siobhan Clarke, eine Kollegin von John Rebus, lässt sich auf dieses Spiel ein und ist dem "Quizmaster" schon bald hilflos ausgeliefert.
Für Philippa kommen die fieberhaften Ermittlungen von Rebus und Clarke allerdings zu spät. Sie wird tot auf einem Hügel in Edinburgh gefunden ...

Für dieses Buch sowie den Roman "Verschlüsselte Wahrheit" wurde der Autor mit dem 2. Platz des Deutschen Krimi Preis 2003 ausgezeichnet.

Rezension:
Die Ermittlungen um die verschwundene Studentin kommen nicht voran, minutiös werden die Plänkeleien mit den Kollegen und Vorgesetzten erzählt. Auch eine Kunst, 100 Seiten zu schreiben und nichts passiert.
Aber BITTE WEITERLESEN, sich gemütlich ins Bett kuscheln, eintauchen in den schottischen Alltag. Ab Seite 100 von über 600 wird es SPANNEND! Rankin-Kenner haben sich ohnehin darauf eingestellt, langsam aber sicher, kommt man nicht mehr los, kann das Buch nicht mehr weglegen.
Rebus, der mit Computern nichts anzufangen weiß, forscht nach den mysteriösen kleinen Särgen, die in der Nähe von ungeklärten Todesfällen gefunden wurden. Sein weibliches Pendant, Kommissarin Siobhan (sprich Schi-won, wie in Yvonne) knobelt an einem Email-Ratespiel, das die verschwundene Studentin anscheinend auch gemacht hat.
Rebus Eigenheit ist es, z. B. Rauchen-Verbotsschilder zu übersehen oder seinem Gast eine Tasse Kaffee anzubieten, ohne zu merken, dass sein Gast bereits zwei Tassen getrunken hat.
Für ihn sind Erinnerungsorte Tatorte. Bei einer "schönen" Brücke denkt er an die Selbstmörder, die von dort gesprungen sind. (S.211) Beim Spazierengehen erinnert er sich an die Injektionsnadeln, die im Unterholz gefunden wurden. (S.274) Großartig auch die Schilderung, wie ein Schreiner die Särge auf ihre Machart überprüft. (S.295f.) In den ersten Rebus-Büchern spielte der Alkohol eine Nebenrolle, hier säuft der Kommissar bis zum Umfallen.
Weil er die Verantwortung für eine Kollegin übernimmt, die dem nervigen Journalisten, den Rebus und Siobhan abwimmeln konnten, von den Ermittlungen erzählt hat, wird Rebus gegen Ende suspendiert. Ermittelt er weiter? Wir sind auf Seite 509...
Ein eigenwilliger Kommissar, eine sympathische Kommissarin UND ein spannender Fall, hervorragend übersetzt von Christian Quatman.
Endlich ein dicker Schmöker, der sein Geld wert ist und lange, kalte Herbst- und Winterabende gemütlich macht!

K. Ara

 

Gastrezension(en):


Name: Uwe
Email: uschwing@netway.at
Datum: 25.2.2006 (21:26)

Nicht zu vergessen, dass die Rätsel des Quizmaster ein spannendes Kapitel für sich sind.