Das Buch direkt bei Amazon bestellen Ralf Kramp
Malerische Morde

KBV TB
ISBN 3-934638-59-7

Die Moore sind die "Augen der Eifel" - geheimnisvolle runde Kraterseen, um die sich Sagen und Legenden ranken.
Zwei Leichen stören eines Tages die Idylle: Ein alter Maler und sein junges Modell werden am Ufer gefunden, und ausgerechnet Herbies Freund Köbes wird des Mordes verdächtigt.
Nach zwei Jahren kehrt Herbie Feldmann in die Eifel zurück, und auch sein unvermeidlicher Schatten Julius ist wieder da.
Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach dem wahren Täter. Dabei decken sie die Machenschaften einiger Maler, Fälsche rund Sammler auf, die vielleicht besser im Verborgenen geblieben wären.

Rezension:
Zwei Jahre ließ Ralf Kramp seiner Leserschaft zappeln, zwei Jahre ließ er sie im Unklaren, ob Herbert Feldmann sein altes Leben für immer hinter sich gelassen hat und ob Julius als einsamer Geist alleine durch Bad Münstereifel schwebt und dem einen oder anderen alten holländischen Rentner-Pärchen ein "Buh" ins Ohr bläst.
Und dann kehrt Herbert aus München wieder nach Bad Münstereifel zurück, trifft seine alten Freunde und sucht einen anheimelnden, Trost bietenden Unterschlupf nach seiner Trennung von Nina.
Was sich ihm bietet ist ein wenig herzlicher Empfang seiner trotz des hohen Alters agilen Tante, eine ausgelutschte Gartenliege und ein abbruchreifes Dach über dem Kopf. - und doch ist da jemand, der ihn herzlich Willkommen heißt: Julius, der ihm fortan nicht von der Seite weicht und die "Beziehung" geht dort weiter, wo sie seinerzeit endete.
Wen wundert es, dass Herbie direkt wieder Hals über Kopf in einen Mordfall schlittert, der seinem Freund Köbes, dem Auto-Freak, angelastet wird. Feuer und Flamme will Herbert die Unschuld seines gestrauchelten Kumpanen beweisen - und so werden Julius und Herbert ca. 50 km südlich von Bad Münstereifel tiefer in die Eifel geleitet, wo der Mord an einem alten Maler, seinem Model und Kunstraub am hellichten Tage die friedlichen Eingeborenen aufgeschreckt haben.
Vielleicht eines der autobiographischsten Werke des Karikaturisten Kramp (der die Cover seiner Bücher selbst gestaltet und nationale und internationale Größen karikiert), denn nicht nur Herbert hat nun eine "andere Ecke der weitläufigen Eifel kennen gelernt, als die, die ihm bislang eine Heimat gewesen war" sondern auch der Autor selbst.
Ein bisschen vermisst der Kenner von Feldmann-Krimis hier den ständig hinter den Zeilen lauernden schwarzen Humor, der nur hier und da aufblitzt - die verschrobenen Eifel-Figuren, die abstrusen Fälle, in die Herbert reinstolperte - es ist so, als weile das "Herz" des Autors und seines Protagonisten noch in der Voreifel.

woerdi