Das Buch direkt bei Amazon bestellen Alison Kennedy
Alles was du brauchst

Original: Everything You Need
Wagenbach gebunden
ISBN 3-8031-3172-3

Mary Lamb, eine elternlos aufgewachsene junge Frau, will allen wohlmeinenden Warnungen zum Trotz Schriftstellerin werden.
Sie hat ein Stipendium gewonnen und fährt auf eine Insel, um dort bei dem erfolgreichen Autor Natahan Staples das Schreiben zu erlernen.
Was sie nicht weiß: Staples ist ihr Vater, der sie als Kind weggegeben hatte, den sie nie kennen lernte und der sie jetzt unbedingt wiedergewinnen will.

Rezension:
Alles was du brauchst ist dieses Buch, denkt man nach den ersten Seiten, liest über die Selbstmordgedanken und den folgenden Versuch von einem Mann, namens Nathan hinweg und kommt bei Mary an. Mary, eine Neuzehnjährige, die Schriftstellerin werden will und sich bisher vergeblich um ein Stipendium beworben hat. Sie ist bei ihrem schwulen Onkel Bryn und seinem Lebenspartner Morgan aufgewachsen.
Es folgen die schönsten und besten Passagen in diesem Buch. Mary schläft das erste Mal mit ihrem Freund Jonathan und ihre beiden Onkel kommen "danach" ins Zimmer, mit einem Tablett Essen, weil sie selbst auch immer "danach" so hungrig sind. Sie wollen Mary zeigen, dass sie für sie da sind, falls sie irgendwas braucht und der Leser möchte auch bei solchen Onkeln groß geworden sein.
Mary bekommt endlich das Stipendium auf einer Insel voller Schriftsteller. Ihr Lehrer dort, der ihr als erstes das Schreiben verbietet, ist in Wirklichkeit ihr Vater.
Im folgenden, d. h. auf den weiteren fünfhundert Seiten gibt es nur wenig Onkel, dafür viel Vater, und seine inneren Kämpfe es Mary zu sagen. Sie denkt, ihr Vater sei tot. Wäre er auch fast, wenn wir an den Buchanfang zurückdenken.
Fast jeder der kuriosen Schriftsteller auf der Insel begeht ab und zu Selbstmord und manchem gelingt es. In wenigen Zeilen gibt es "echte" Tote. Einer ist in eine Kreissäge geraten und ein kleiner Junge verschwindet, wird dann tot gefunden.
Doch alle Spannung soll der Vater-Tochter-Konflikt halten, das ermüdet.
Wie ein Pathologe beschreibt sie die innersten Gedanken ihrer Figuren. Doch müssen wir unbedingt JEDEN Gedanken von Nathan wissen?
Die Schrift wechselt zwischen kursiv, ohne Serifen, großgeschrieben, fettgedruckt. So findet man sich zwischen den Perspektiven leicht zurecht, ertappt sich aber auch beim Überlesen. Vielleicht hätte es doch ein dünneres Buch werden sollen, wie die bisherigen der schottischen Autorin, dann wäre es großartig.
Für Literaten, die bei Spannungsromanen die Nase rümpfen oder für Heimwerker, die sich aus dem dicken ein dünnes Buch mit den besten Passagen basteln.

K. Ara