Peter Dempf
Das Vermächtnis des Caravaggio

Eichborn gebunden
ISBN 3-8218-0874-8

Wer war Michelangelo Merisi, genannt Caravaggio, einer der größten Maler des frühen siebzehnten Jahrhunderts?
Alles an diesem Mann war maßlos, sein Leben, seine Liebschaften, seine Genusssucht, sein Jähzorn, der ihn schon als jungen Mann in den Kerker brachte.
Seine Bilder, für die er Dirnen, Bauern, Händler Modell stehen ließ, machten ihn zum populärsten Maler seiner Zeit und - wegen seiner weltlichen Interpretationen - zum best gehassten Mann konservativ-klerikaler Kreise.
In seinen letzten Lebensjahren sind ihm nur wenige Gefährten geblieben: Die junge Nerina, die er für ein paar Scudi zum Lehrling machte; der Kunstliebhaber Scipione Borghese, der jedoch unter der Fuchtel seines Oheims und Onkels Kardinal Borghese steht.
Im Vatikan ist Caravaggio ein Politikum. Die konservativ-spanische Fraktion sähe den Maler am liebsten auf dem Scheiterhaufen und als Kardinal Borghese schlussendlich zum Papst erkoren wird, ist auch ihm der "Schmierfink" und weltliche Querdenker ein Dorn im Auge. Es gilt, ihn mit Bedacht loszuwerden.
Als dem Maler ein Mord angehängt wird, flieht er mit Nerina von Rom nach Neapel. Dort schafft er "Die sieben Werke der Barmherzigkeit", die "in die Welt hinein ragen, ohne Gott, ohne die Hilfe des Glaubens, ganz und gar verweltlicht."
Neben konservativem Kirchenzorn folgen Caravaggio zu allem Überdruss zwei persönliche Peiniger, die nichts unversucht lassen, um ihm nach Leib und Leben zu trachten. Trotzdem arbeitet Caravaggio fieberhaft an der Vollendung der "Salomé mit dem Haupt des Täufers".
Nerina versucht, das Geheimnis, das ihren Lehrmeister umgibt, zu lüften. Ihr wird nur allzu klar, dass es in der Vergangenheit Caravaggios ein Ereignis gegeben haben muss, das ihm die Todfeindschaft seiner Verfolger eingetragen hat - und ihr eigenes Leben bedroht ...