Das Buch direkt bei Amazon bestellen Elisabeth Honey
Salamander im Netz

Original: Remote Man
Beltz & Gelberg gebunden
ISBN 3-407-79849-0
(Kinder ab 11 Jahren)

Zwischen dem 13-jährigen Ned und seiner Mutter gibt es eine Menge Zoff. Als die Mutter einen Nervenzusammenbruch erleidet, beschließt sie einen Tapetenwechsel und reist mit Ned von Australien nach Massachusetts in den USA.
Glücklicherweise lernt Ned dort Rocky kennen, der sich auch für Tiere begeistert. Zusammen streichen sie durch den Wald auf der Suche nach einer Bärin, die sie auch finden und fasziniert beobachten.
Als sie im Wald Zeugen werden, wie ein Tierschmuggler diese Bärin abschießt, um an ihre Jungen heranzukommen, nehmen die Jungs die Spur auf. Mittels Chat-Room-Kontakten um den halben Erdball und der fiktiven Internet-Firma "Salamander Importe" lassen Ned und Rocky den Händler in die Falle tappen.
Das ist der Beginn einer halsbrecherischen Verfolgungsjagd.

Rezension:
Mehr, mehr, mehr... Dieses Buch ist ein intensives aber leider viel zu kurzes Vergnügen, da die 299 Seiten im Nu verschlungen sind.
Entgegen dem Klappentext ist dieser Jugendkrimi ganz und gar nicht trocken. Mit jeder der Hauptfiguren, insbesondere mir "Fernmann" und "Kusi" fühlt sich der Leser (egal ob groß oder klein) gleich verbunden. Die Handlungen und Dialoge sind realistisch und selbst in den abenteuerlichsten Situationen nachvollziehbar. In lebendiger, lebensnaher Sprache, die nicht ins Banale abdriftet, liest sich das Buch fast von selbst.
Die Themen: Familie, Freundschaft, Internet und Tiere sprechen sicher jeden Jugendlichen an. Das Besondere sind unter anderem die witzigen Dialoge per E-Mail und die getippten Bilder von "Kusi". Dennoch bleibt die Geschichte trotz abgehobener Ideen am Boden. Unterstrichen wird das durch die Gedanken von Ned.
Nachvollziehbar ist auch der Alltag der Kinder. Die Eltern bleiben nicht außen vor, sondern spielen im Buch eine wichtige Rolle. Sie sorgen oder wundern sich, bei aller Toleranz, wie "echte" Eltern, wenn ihre Kinder sich eigenartig verhalten.
Ganz ohne plumpen Zeigefinger bietet das Buch Lösungen, mit Problemen in der Familie oder mit sich selbst umzugehen. Es macht Mut, zu seinen Interessen zu stehen und sich mal was zu trauen.
Die Bösewichte dieses Krimis sind sehr realistisch dargestellt. Vielleicht wird nicht jedes Kind mal eben in so einen spannenden Fall verwickelt - doch scheint es nach diesem Buch zumindest möglich zu sein, damit vernünftig umzugehen.
Eine hervorragende Lektüre also, um lesefaulen Kindern den Einstieg in die Bücherwelt schmackhaft zu machen!
Ein wirklich gelungenes Buch - für Jungen und Mädchen ab ca. 12 Jahren sehr zu empfehlen.
Und bitte, liebe Elisabeth Honey, schreiben Sie mehr davon!

Kiebitz