Das Buch direkt bei Amazon bestellen Kjell Ola Dahl
Sommernachtstod

Original: En liten gyllen ring
Übersetzt von Kerstin Hartmann-Butt
Bastei Lübbe TB
ISBN 3-404-15187-9

Katrine arbeitet in einem Reisebüro, hat einen Freund, eine kleine Wohnung und ein unbequemes Sofa. Eine ganz normale junge Frau also. Nach einem Fest bei Freunden wird sie tot aufgefunden.
Betraut mit diesem Fall werden natürlich Kriminalhauptkommissar Gunnarstranda und Kommissar Frølich. Zwei Polizisten, wie sie unterschiedlicher nicht sein können: Gunnarstranda - ein Kettenraucher und Einzelgänger. Kurzangebunden, knurrig und klug. Frølich - der jüngere von beiden, ein bisschen dick und mit Spaß am Leben. Mit einer überfürsorglichen Mutter und einer schwierigen Freundin, die er nicht heiraten will.
Schon nach kurzer Zeit der Ermittlung stellen die beiden fest, dass sie einem Dickicht von Hinweisen gegenüberstehen. Denn so normal Katrine auch zu leben schien, sie war kein unbeschriebenes Blatt ...
Als Adoptivkind bei Stiefeltern aufgewachsen, rutschte sie schon im Alter von 14 ins Drogenmilieu ab, sie arbeitete als Prostituierte, um sich mit Stoff versorgen zu können. Doch irgendwann schien sie den Sprung in ein besseres Leben geschafft zu haben. Im Therapiezentrum für Süchtige hatte Katrine als eine der wenigen die besten Chancen sich zu reintegrieren, ihr wurde eine Stelle im Reisebüro besorgt und sie sah einer normalen Existenz entgegen.
Gunnarstranda und Frølich machen sich auf die Suche nach Katrines Mörder und landen unweigerlich auf dem Weg in ihre Vergangenheit. Gunnarstranda und Frølich suchen einen abgebrühten Mörder. Dieser hat die nackte Leiche nach sexuellem Missbrauch achtlos in den Straßengraben geworfen.
Wer kann das sein? Jemand aus dem Bekanntenkreis?
Björn Gerhardsen, der Mann von Annabeth, die das Therapiezentrum leitet? Er hatte offensichtlich Kontakt zu Katrine, als sie noch im horizontalen Gewerbe tätig war. Oder ist es Hennig Kramer gewesen? Er hat Katrine zu letzt gesehen, räumt sogar ein, mit ihr geschlafen zu haben. Oder der eifersüchtige Freund Ole? Immer verzwickter wird der Fall, als herauskommt, dass Katrine kurz vor ihrem Tod von einem Mann bedroht worden ist, den sie aus ihrer Zeit als Drogenabhängige kannte. Was hat er mit dem Fall zu tun?
Je weiter Gunnarstranda und Frølich in ihren Ermittlungen kommen, um so rätselhafter wird der Fall. Schließlich stoßen sie auf einem Mord, der vor mehr als 20 Jahren passiert ist: Damals war Katrines leibliche Mutter erwürgt worden, der Mörder wurde nie gefunden. Musste Katrine sterben, weil sie ihn erkannt hatte ...?
Die Ereignisse überschlagen sich, es geschieht ein weiterer Mord, der zunächst wie Selbstmord aussieht, und nur mit Mühe gelingt es den beiden Kommissaren, einen dritten zu verhindern, bevor sie den Mörder fassen können.

Rezension:
In einem norwegischen Reisebüro. Eine Mitarbeiterin beobachtet wie die Neue, Katrine, von einem Kunden bedrängt wird.
Dann der Wechsel zur Perspektive von Katrine. Eine ehemalig Drogenabhängige, die sich nirgends dazugehörig fühlt. Sie gibt dennoch ihr Bestes, reißt sich in der warmen Juniluft am Oslofjord im Caprio die Bluse vom Leib. Ja, sie will leben. Auf Seite 60 ist sie tot.
Genauso oberflächlich plätschert es im folgenden zweiten Teil mit den zwei Kommissaren weiter.
Hab mich lieb, lieber Leser, projeziert Kommissar Gunnarstranda und glotzt ins Goldfischglas seiner Einsamkeit.
Der Leser gähnt. Gunnarstranda (Zitat:) bellt in den Telefonhörer: "Fassen Sie sich kurz."
Macht der Leser und schnapp, das Buch ist zu.
Halt, du verpasst den neuen angeblich kultverdächtigen zweiten Kommissar des Duos.... und das Familiengeheimnis das Katrine fast aufgedeckt hat... und... schnarch...

K. Ara