Åke Edwardson
Der Himmel auf Erden
Original: Himlen är en plats pa jorden
Göteborg im Herbst.
Rezension:
K. Ara
Übersetzt aus dem Schwedischen von Angelika Kutsch
Claassen gebunden
ISBN 3-546-00294-6
Nach seinem Vaterschaftsurlaub an den vertrauten Schreibtisch bei der Kriminalpolizei zurückgekehrt, wird Kommissar Erik Winter ein merkwürdiger Fall übertragen. Gleich mehrere junge Männer wurden nachts auf menschenleeren Plätzen von hinten angefallen und mit einem schweren Gegenstand niedergeschlagen. Keiner will den Angreifer gesehen, kein Opfer das andere gekannt haben.
Doch ein anderer Fall bereitet Erik Winter mehr Sorgen:
Nach und nach gehen bei der Polizei Meldungen verängstigter Eltern ein, ihre Kinder seien von einem unbekannten Mann aus ihrer Tagesstätte entführt worden. Aus den Aussagen der Kinder etwas zu schließen ist nicht leicht, doch Winter ist hellhörig geworden, denn auch die Tagesstätte seiner Tochter Elsa ist betroffen. Die Kinder erzählen nur, dass der "Onkel" ihnen ein Spielzeug weggenommen habe und dass ein kleiner Papagei vom Rückspiegel seines Autos baumle.
Kommissar Winters Tochter Elsa ist im Kindergarten. Schwedens jüngster Kriminalbeamte ist älter geworden, der nur schwer zu seiner Freundin sich bekennende Single, stets im geschniegelten Anzug wandelnde, ist hier im fünften Band der Reihe ein liebevoller Familienvater.
Junge Männer werden mit einer mysteriösen Waffe niedergeschlagen und fast getötet, während anfangs nur der Leser den zweiten Fall mitverfolgt: Ein Mann filmt Kinder im Kindergarten, lockt sie schließlich in sein Auto.
Dass beide Fälle irgendwie zusammenhängen ist logisch. Die Spannung macht die Ermittlung, die Sympathie mit Winter und seinen Kollegen aus. Im letzten Drittel auch die Vernehmungen der Kinder, denn inzwischen (wer ahnt es nicht?) ist ein Kind verschwunden.
Ein bisschen oft wird auf den Titel angespielt und ein bisschen sehr lang ist das Buch, wie auch die anderen von Edwardson.
Ein Tipp deshalb: Mit atemloser, kurzweiliger Spannung den leicht gekürzten Hörbüchern lauschen, gelesen von Manfred Zapatka.
Trotzdem eine Empfehlung, denn welcher Krimi kommt schon ohne Tote aus, ohne langweilig zu sein? Klar, dieser hier!