Das Buch direkt bei Amazon bestellen Gerald Hagemann
Tatort Großbritannien - Galgen, Mörder und Verbrechen

Ein Führer zu 300 Kriminalschauplätzen
Eulen Broschur
ISBN 3-89102-448-7

Die dunkle Seite Großbritanniens wird in diesem Führer vorgestellt: Die Reise führt zu bekannten und ungewöhnlichen Schauplätzen der britischen Kriminalgeschichte, die vor Ort aufgesucht und mit ihrem Hintergrund beschrieben werden.
So gelangt der Leser ins schottische Edinburgh, wo 1828 die skrupellosen Gentlemen Burke und Hare ihr mörderisches Unwesen trieben.
Oder nach Chatham, wo der lebensmüde Robert Burton einen Menschen ermordete, nur um zu erfahren, wie es ist, durch den Strick zu sterben ...
Neben alten Galgen, Polizeimuseen, unheimlichen Moorlandschaften und abgelegenen Landhäusern hat Gerald Hagemann zahlreiche weitere stimmungsvolle Plätze in England, Wales und Schottland besucht.
Der alphabetische Aufbau und genau Anfahrtsbeschreibungen ermöglichen es dem Lese, die schaurige Reise nachzuerleben.
Der Autor beschäftigt sich seit Jahren mit Schwerverbrechen auf der Insel und schildert die hier geschehenen Verbrechen präzise und detailreich, vor allem aber stets mit der berühmten Prise schwarzen Humors - very british!

Rezension:
Gerald Hagemann legt inzwischen den zweiten, wohlfeilen True-Crime-Reiseführer für Großbritannien vor.
Bestens recherchiert sind hier wieder mehr als 300 Schauplätze der britischen Kriminalgeschichte, aufgeteilt in 2 Teile und 7 Kapitel.
Teil 1: Südostengland, Südwestengland, London und Umgebung, Midlands, Wales, Ostengland, Nordengland, Schottland - die Schauplätze werden innerhalb der Kapitel alphabetisch aufgelistet.
Teil 2: Zwei Führungen durch die kriminalhistorisch bedeutsamen Städte Brighton und Rugeley.
Illustriert wird dieser kriminalhistorische Reiseführer wieder durch die Fotos der Frau des Autors.
Seit etlichen Jahren beschäftigt sich Hagemann mit dem kriminellen Potenzial unserer Inselnachbarn. Wie bereits in seinem Buch "London von Scotland Yard bis Jack the Ripper" werden die Untaten und Verbrechen präzise und detailreich, dazu "very british" mit der bekannten Prise schwarzen Humors gewürzt, von Hagemann geschildet. I
Für England- und Krimi-Fans ein Muss.

Thomas Przybilka

***

Wo sich ehedem kulturinteressierte Reisende mit dem Baedeker in der Hand Kirchen, Klöster, Geburtshäuser bedeutsamer Künstler und andere historische Stätten "erarbeiteten", tritt der moderne Krimifan nicht ohne seinen Hagemann die Reise an.
Natürlich ist es makaber, sich mit der (aber natürlich hoffentlich nicht einzigen) Absicht ins "Derby Arms Hotel" in Bolton zu begeben, um dort das Pub in Augenschein zu nehmen, das von der berühmten Henkersfamilie Billington geführt worden war, deren Mitglied James Billington sich - wie der Autor uns wissen lässt - bereits im Alter von zehn Jahren mit einem nachgebauten Galgen im Garten spielte.
Andererseits: Sicherlich ist ein solches Besichtigungsziel etwa für heranwachsende Söhne und Töchter weitaus interessanter als der Friedhof, auf dem ein Lyriker des 19. Jahrhunderts seine letzte Ruhestätte fand ...
Und auch Mütter werden vielleicht (insgeheim oder ganz offen) Portmahomack im Norden Schottlands der Schönheit eines beschaulichen Badeorts vorziehen - ganz einfach deswegen, weil dort niemand geringerer als die berühmte Anne Perry lebt, die (wie die Fans seit 1994 wissen) selbst als junges Mädchen zur Mörderin geworden war. Auch diesen Fall schildert Hagemann übrigens recht ausführlich.
Insgesamt darf man also sagen, dass sich für jeden Geschmack und (fast) jedes Reiseziel eine passende "kriminelle" Untermalung findet - so man die eigene Ferienroute nicht sogar anhand der Übersichtskarte planen möchte ...

Miss Sophie