Das Buch direkt bei Amazon bestellen Martin Stephen Andreas Jäger
Die Pulververschwörung

Originaltitel: The Desperate Remedy, Henry Gresham and the Gunpowder Plot
(1. Band Sir Henry Gresham)
Deutsch von Andreas Jäger
Goldmann TB
ISBN 3-442-45231-7

England im Jahre 1605. In den dunklen Tagen der Regierung von König James I. muss ein Mann seine Feinde kennen, um zu überleben.
Das gilt auch für Sir Henry Gresham, seines Zeichens Gentleman, Gelehrter und Meisterspion. Als sein wichtigster Informant ermordet wird, macht er sich auf die Suche nach den Tätern - und kommt einer tollkühnen katholischen Verschwörung auf die Spur ...

Rezension:
Nennen Sie fünf Stichwörter, die Ihnen spontan zu Guy Fawkes einfallen.
Pulververschwörung?
Der 9. November?
Eine brennende Strohpuppe?
Wenn das alles ist, was beim Herumkramen in den hintersten Winkeln ihres Gedächtnis wieder an die Oberfläche kommt, dann trösten Sie sich: das ist kein Grund zum Schämen - Sie stehen damit mit Garantie nicht alleine dar. Allerdings könnten Sie jetzt die Gelegenheit ergreifen, Ihr Wissen über zentrale Ereignisse der englischen Geschichte in Form eines spannenden historischen Kriminalromans mit dem Titel „Die Pulververschwörung“ zu vertiefen.
Der britische Militärhistoriker Stephen Martin lässt nämlich seinen ersten Krimi um den Geheimagenten Sir Henry Gresham um eben diese berühmt berüchtigte Verschwörung der Katholiken spielen, die am 9. November 1605 entdeckt wurde. Eine Verschwörung, die noch heute zur Folge hat, dass das Parlament am Tage seiner jährlichen Eröffnung vor dem Eintreten der Königin nach Sprengstoff durchsucht wird!
Diese schon beinahe 500 Jahre zurückliegenden Ereignisse lässt Martin anschaulich, realistisch und detailgetreu vor den Augen des geneigten Lesers entstehen, der sich schon bald der faszinierenden Welt voller gefährlicher Intrigen und prallem Londoner Barockleben nicht mehr entziehen kann und sich gemeinsam mit Sir Henry und seiner schönen Geliebten Jane die bange Frage stellt, ob sich die gefährliche Verschwörung noch rechtzeitig entlarven lässt.
Der kurze Anhang am Ende des Romans gibt Auskunft über das wahre Leben historischer Persönlichkeiten, die in „Die Pulververschwörung“ einen mehr oder wenigen großen Auftritt haben.
Leider geraten manche Passagen des Romans doch recht langatmig, man merkt, dass der Autor bislang nur mit Geschichtswerken an die Öffentlichkeit getreten ist. Hier hätten ein paar Kürzungen seitens des Lektors keinesfalls geschadet.
Trotz dieses Mankos ein empfehlenswerter Krimi, der nicht nur Anglophilen, Historikern oder Sprengstoffexperten einige unterhaltsame Lesestunden verschafft. Wir können gespannt sein, ob der zweite Band „Ruchloses Spiel“, der im April 2004 erscheinen soll, da mithalten kann.

Kathrin Hanik