Das Buch direkt bei Amazon bestellen Ulla Schneider
Tropfen auf kalten Stein

Piper TB
ISBN 3-492-23692-8

Mord im Theater!
Doch wer kann den jungen Hauptdarsteller, den attraktiven Andrea Merschmann, umgebracht haben?
Die Kriminalpolizei aus Lüdenscheid tappt im dunkeln, denn es gibt weder klare Mordmotive noch Spuren eines Täters. Hauptkommissar Plate bittet die Ärztin Leo Piepenstock als Kennerin des Mordumfeldes um Mithilfe, denn ihre Nichte war eine Schulkameradin des Toten.
Doch dann wird eine weitere Leiche gefunden, und lähmende Angst legt sich über die Kleinstadt. Schließlich wird Leo in den Strudel der furchtbaren Ereignisse hineingezogen ...

Rezension:
Ausgerechnet in einer Höhle während der Balver Sommerspiele wird der junge, attraktive Laienschauspieler Andrea Merschmann ermordet. Leo Piepenstock, Ärztin und zufällig anwesend kann nur noch den Tod des zuvor noch als "arabischer Prinz" glänzenden jungen Mannes feststellen. Selbstverständlich verursacht der Mord helle Aufregung und bringt das ansonsten so betulich, beschauliche Kleinstadtleben ganz arg durcheinander.
Während Leo Piepenstock weiterhin ihre geringe Patientenzahl akupunktiert, beschäftigen sich ihre Gedanken zusehends mehr mit dem mysteriösen Mord und so kommt es ihr nicht ungelegen, dass Hauptkommissar Plate sie bittet, Augen und Ohren offenzuhalten.
Ihr persönliches Interesse ist allein dadurch gegeben, dass ihre Nichte eine Schulkameradin des Toten war, was aber zunächst wenig hilfreiche Rückschlüsse ziehen lässt.
Noch verworrener und vor allem beängstigender wird es, als eine zweite Leiche gefunden wird und der Fundort erneut eine Höhle ist. Mittlerweile spricht niemand in dem kleinen Städtchen mehr von etwas anderem als dem "Höhlenmörder".
Auch Leo Piepenstock ist vor Angst nicht gefeit und gerät zusehends in größere Gefahr. Misstrauisch und kritisch vermag sie fast niemanden mehr zu trauen und fühlt sich hilflos in die weiteren Ereignisse hinein gerissen.
Eine Vielzahl von Menschen begegnen dem Leser in dem Roman von Ulla Schneider, jedem gibt sie eine sehr persönliche Note mit auf den Weg, so dass man sich wunderbare Bilder erschaffen kann und geneigt ist, von Minute zu Minute eine andere Figur als Verdächtigen in Erwägung zu ziehen.
Letztlich bewegt sich jedoch alles sehr zielstrebig, wenn auch subtil beschrieben auf einen möglichen Täter hin, dessen Vergangenheit wie nebenbei aufgedröselt wird.
Ganz so, als spiele es keine Rolle, was da berichtet und heraus gefunden wird, zu viele andere, offensichtlich ebenfalls mit Motiven behaftete und weitaus schillerndere Persönlichkeiten gibt es da, um auch oder gerade die leisen und zarten Klänge wahrzunehmen.
Leo Piepenstock ist eine Figur, wie man sie sich in solchen Romanen wünscht. Zwar selbstbewusst und auf eigenen Beinen stehend, gescheit und attraktiv, dennoch mit einem Hauch von Selbstzweifel behaftet, der die Sympathie für die engagierte Amateurdetektivin noch steigert.
Unglücklich in der Liebe, stets auf der Suche, das wahre Glück noch nicht gefunden, so zieht sie ihre Schlüsse, lässt sich auf neue Menschen ein und tritt manches Mal eben auch daneben.
Man fiebert und bangt mit ihr und Kommissar Plate, so wie dem "Bruce Willis" Psychologen, der ihr als Profiler zur Seite gestellt wird.
Und dann wird man letztlich doch überrascht.
Überrascht von einem stimmigen Ende, das den Lesegenuss perfekt abrundet.

Kalle Blomquist

 

Gastrezension(en):


Name: E-Schüler
Email: eschüler@fhdjf€
Datum: 28.7.2005 (15:48)

Hammerbuch, fesselt von anfang an bis zum ende.