Das Buch direkt bei Amazon bestellen James Patterson
Der 1. Mord

(1. Band Lindsay Boxer)
Original: 1st To Die
Aus dem Amerikanischen von Edda Petri
Limes gebunden
ISBN 3-8090-2469-4

Tatort San Francisco:
Ein Doppelmord erschüttert die Stadt, weitere folgen. Die Opfer sterben am schönsten Tag ihres Lebens - während der Hochzeitsnacht.
Inspector Lindsay Boxer, der einzige weibliche Detective der Mordkommission, ermittelt im Fall der "Honeymoon-Morde" und befürchtet bald das Schlimmste: Sie sucht einen Serienmörder. Aber wohin führt seine Spur, und wie ist er zu stoppen?
Es gibt nur einen Weg, schnell Gewissheit zu erlangen: den "Club der Ermittlerinnen". Auch wenn die Reporterin Cindy Thomas, die Pathologin Claire Washburn und die Stellvertretende Staatsanwältin Jill Bernhardt dabei gegen alle Gesetze ihrer Zunft verstoßen - sie müssen untereinander mit offenen Karten spielen, sonst werden in San Francisco lange keine Hochzeitsglocken mehr läuten.
Bald scheint der Täter identifiziert.
Dann aber übersieht Lindsay Boxer dieses eine kleine und doch so wichtige Detail, das sie ihr Leben kosten kann ...

Rezension:
Ein Einstieg à la Patterson at his best!
Noch keine zwanzig Seiten und schon erwarten den Leser: ein drohender Selbstmord, eine lebensbedrohlich erkrankte Protagonistin und ein bestialischer Mord an zwei Jungverheirateten.
Gut, das ist der Stil des Erfolgsautors, das kennen wir bereits aus seinen Alex-Cross-Thrillern.
Völlig ungewohnt in diesem Auftaktband seiner neuen Serie um den "Club der Ermittlerinnen" jedoch die Tatsache, dass die Ich-Erzählerin eine Frau ist - ebenso wie die anderen als Hauptfiguren angelegten Charaktere Claire, Cindy und Jill. Wobei der Leser von diesen dreien (bis auf wenige Details, die nach und nach zu ihrer Vergangenheit enthüllt werden) im vorliegenden Roman so gut wie keine "Innenansichten" ihrer Persönlichkeit erhält, was sich aber in der Zukunft durchaus ändern könnte.
Die Konstellation ist nicht schlecht gewählt:
Claire, die schwarze Pathologin mit Musikergatten, von Aussehen und Wesen her eher der sanfte und mütterliche Typ, dabei aber ein Arbeitstier und sehr intelligent.
Cindy, die findige Reporterin, ein Terrier, wenn es darum geht, nachzuhaken, wo zögerliche Auskünfte kommen und bei Bedarf eine Meisterin der Verkleidung, die auch vor kleinen Tricks und einem gewissen Verbeugen der Wahrheit nicht zurückschreckt, um ans Ziel zu gelangen.
Jill, die erfolgreiche Staatsanwältin, kühl nach außen, knallhart und ausdauernd.
Und schließlich natürlich Lindsay, die Polizistin, die alle erdenklichen Höhen und Tiefen durchmachen muss, von der problematischen Kindheit über die lebensgefährliche Krankheit bis hin zur dramatisch-tragischen Liebesgeschichte.
Der Fall selbst, bei dem nach und nach immer mehr kurz vorher getraute Ehepaare auf schreckliche Weise ihr Leben lassen müssen, ist gruselig, grausam und besitzt jede Menge unerwartete Wendungen.
Der besondere Kick für den Leser dabei: Bereits zu einem recht frühen Zeitpunkt bekommt er alles unmittelbar aus der Sicht des Mörders zu sehen - ohne dabei jedoch genau zu wissen, um wen genau es sich handelt.
Routiniert geschrieben, spannend, überraschend, mit einer Prise "Sex in the City" und zum Ende hin Tränen und Blut, kurzum: "Der 1. Mord" verdient durchaus das Prädikat "solide Unterhaltung". Ob die Serie ähnliche Erfolge verbuchen wird wie die Alex-Cross-Romane muss man einfach abwarten. Fest steht auf jeden Fall, dass die Voraussetzungen für eine Verfilmung mehr als hervorragend sind.

Miss Sophie