Das Buch direkt bei Amazon bestellen Renate Klöppel
Der Mäusemörder

(1. Band)
Schillinger Verlag TB
ISBN 3-89155-257-2

"Da war plötzlich das kaum wahrnehmbare Geräusch einer vorsichtigen Bewegung, ein unruhiger Schatten dicht neben ihm, der nicht von den Bäumen vor der Straßenlaterne herrührte. Kilian atmete kaum. Er war nicht allein in dem dunklen Raum und der Eindringling hatte ihn längst bemerkt."

Prof. Alexander Kilian, Direktor des Institutes für Molekulargenetik der Universität in Freiburg im Breisgau, wird mit einer Folge von beunruhigenden Zwischenfällen in seinem Institut konfrontiert.
Im selben Zeitraum sterben in Freiburg mehrere Menschen durch eine mysteriöse Lebensmittelvergiftung, deren tatsächlicher Hintergrund sich erst herausstellt, als Kilian selbst in tödliche Gefahr gerät.
Sein Freund Jörg Geßler, Hauptkommissar bei der Freiburger Kriminalpolizei, übernimmt die Ermittlungen und bringt schließlich den Täter in eine ausweglose Situation.

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Rezension:
Welche Leserin würde nicht dahin schmelzen, wenn von einem nicht nur gut aussehenden, sondern auch noch nicht schlecht verdienenden Mann in den besten Jahren die Rede ist, der durch und durch edel erscheint, charakterlich ohne Fehl und Tadel und zudem noch durch seine bestechende Intelligenz und den damit verbundenen beruflichen Erfolg von sich reden macht?
Sicher, die spielsüchtige, leicht abgetakelte aber wert auf Stil legende sozusagen beinahe Exgattin Ingrid ist so ein winzig kleiner störender Fleck in der Vergangenheit des Professors Alexander Kilian, aber die mehr als sympathische, selbstverständlich wesentlich jüngere und ewig verständnisvolle neue Lebenspartnerin Ina mit der gemeinsamen anderthalbjährigen Tochter Corinna lassen rasch über Ingrid und ihre kleinen Attacken auf die Psyche des Professors hinwegsehen.
Dass es der Direktor des Institutes für Molekulargenetik der Uni Freiburg nicht immer leicht hat mit neidischen Kollegen und der einen oder anderen Frau, das erstaunt den gereifte Krimifan nicht wirklich.
Sicher, es ist schon gemein, dass Renate Klöppel dem Sympathikus eine Menge hitzköpfiger und unberechenbarer Männer an die Seite stellt, denen Mitfiebernde und Möchtegernkommissare rasch alles mögliche und vor allem alles Üble zutrauen.
Unschöne Dinge geschehen da, in Alexander Kilians Umgebung.
Da werden Versuchsmäuse grausam gemeuchelt und Zellkulturen sterben ab, die einen immensen Wert haben.
Manchmal geraten Autos sozusagen auf die schiefe Bahn und der eigene Atem keucht mit einem Male ein klein wenig lauter, ein klein wenig schneller während sich der unsportliche Leser dabei erwischt, wie er gemeinsam mit dem Protagonisten auf elegante Weise zur Seite hechtet, um nicht niedergefahren zu werden.
In der Stadt selbst sterben hier und da Menschen an Botulismus.
Sozusagen als Atempause zwischen den Lebenssplittern unseres Institutsleiters, darf der völlig im Geschehen gefangene Krimifan am Leben einer Intensivstation teilnehmen und mit hoffen, mit bangen, mit zittern, wenn wieder ein Patient mit den typischen Symptomen für Botulismus auftaucht und dem Ersticken und somit Sterben sehr nahe ist.
Es ist nur logisch, dass sich irgendwann beide Handlungsstränge treffen und mit einem Male unser Traummann derjenige ist, um dessen Leben gebangt wird.
Da von Anfang an klar ist, dass ein guter Freund des Professors, wenn auch nicht ganz so arg sympathisch so doch treu und zuverlässig, nämlich Jörg Geßler von der Freiburger Kripo, genau im Bilde ist, sind die Hoffnungen groß, dem mehrfachen Mörder und Kilian jagenden Übeltäter auf die Schliche zu kommen.
Da überliest die mittlerweile in Alexander Kilian verliebte Leserin gerne, dass Geßler ein wenig attraktiver alternder Möchtegernfrauenheld ist und konzentriert sich darauf, dass er seinen Job letztlich sehr gut macht.
Völlig angespannt, Fingernägel kauend und das ein oder andere Mal laut mitstöhnend können leidenschaftliche Leser in der mehr als spannenden Handlung gekonnt aufgehen.
Ein kleiner Wehmutstropfen naht am Ende, wenn die Lösung dann mit einem Male, zwar herbeigesehnt, aber irgendwie doch zu schnell über den Leser herfällt und er das Buch aus den Händen legen muss.
Doch glücklichweise findet sich am Ende des Buches der Vermerk, dass die Überlebenden der Geschichte ganz bald schon in neue unerfreuliche aber den Leser höchstwahrscheinlich dennoch beglückende Verquickungen verstrickt sein werden.

Kalle Blomquist