Das Buch direkt bei Amazon bestellen Patricia Highsmith
Lösegeld für einen Hund

Original: A Dog's Ransom
Diogenes gebunden
ISBN 3-257-06415-2

Lisa, der verhätschelte Pudel eines kinderlosen New Yorker Ehepaars, verschwindet.
Der Kidnapper fordert nicht nur Lösegeld. Die Hundebesitzer sollen stellvertretend büßen für alle, die ihn zu dem gemacht haben, der er heute ist.
Der Routinefall gerät in die Hände eines blutjungen Streifenpolizisten, den die verschiedensten Motive bewegen, sich seiner anzunehmen.
Aus einem fast harmlosen Streich erwächst eine beklemmende und gewalttätige Tragödie um Leben, Liebe und Tod.

Rezension:
Dieser Roman, geschrieben von Patricia Highsmith in den Jahren 1970 bis 1972, ist einer der weniger populären Thriller der „großen Dame des Suspense“, wohl aber einer der beeindruckendsten: Nie wieder folgt Patricia Highsmith so konsequent der logischen Spirale: Gewalt erzeugt Gegengewalt erzeugt Gegengewalt...
Im Manhattan der frühen siebziger Jahre verschwindet eines Tages die Pudeldame Lisa, gehätscheltes Haustier von Ed und Greta Reynolds, einem gut situierten Ehepaar mittleren Alters.
Kenneth Rowaijinski, ein invalider Rentner aus der Nachbarschaft, der sich aus Neid und Missgunst die Zeit mit dem Beschatten anderer Leute vertreibt und geübt ist im Schreiben von anonymen Briefen, fordert Lösegeld, obwohl er die Hundedame gleich nach der Entführung getötet hat. Es bereitet ihm auch mehr Lust, das Ehepaar mit seinen Briefen zu quälen, er sieht sie stellvertretend für alle Reichen, Etablierten und Erfolgreichen. Das Lösegeld ist ihm nicht so wichtig.
Clarence Duhamell, ein junger ehrgeiziger Polizeiaspirant, nimmt sich des Falles zuerst auch erfolgreich an, begeht dann aber einen fatalen Fehler....
Patricia Highsmith beschreibt in diesem Roman zwei verschiedene Typen von Verbrechern – einmal eine missgünstige, hinterhältige Kreatur, die die Antipathie der Leserschaft auf sich zieht, und als Gegensatz dazu den Mörder als eine sympathische Person, für die der Leser Verständnis und Mitleid aufbringt, eine Person, die nur durch die Umstände zum Mörder wird und an dem Mord schließlich selbst zerbricht.
Der Gerechtigkeit mag am Ende auf eine absurde Art und Weise (fast) Genüge getan worden sein, aber in dieser Tragödie um Leben und Liebe, Schuld und Tod, mit klarer, fast schon liebevoller Schilderung der einzelnen Charaktere, ist die Gerechtigkeit am Ende Ironie.
Durch die Eindringlichkeit der Schilderung Patricia Highsmiths gerät der Leser ganz in den Bann der Ereignisse und legt das Buch schließlich mit einem Gefühl der Beklemmung aus der Hand.

Maxie Mandel