Magnus Nordin
Fluch der Vergangenheit
Original: Det fjärde offret
Plötzlich steht es wieder vor ihr, das kleine Mädchen in dem altmodischen Kleid. Ängstlich und verloren wirkt es. Und dann, bevor Myran etwas fragen kann, ist es wie vom Erdboden verschwunden.
Rezension:
Kathrin Hanik
Egmont Franz Schneider gebunden
ISBN 3-505-11872-9
(ab 13 Jahren)
Wo hat sie dieses Mädchen schon einmal gesehen? War es nicht in der Nähe des geheimnisvollen Runensteins, dessen Zeichen von einem Fluch und vielen Opfern berichten?
Myran und ihre Freundin Linn versuchen, der Sache auf den Grund zu gehen. Doch als Linn auf mysteriöse Weise ums Leben kommt, ist Myran sicher: Das nächste Opfer könnte sie selbst sein ...
Seitdem skandinavische Krimis im Erwachsenensegment den amerikanischen langsam aber sicher das Wasser abgraben, springen auch immer mehr Jugendbuchverlage auf den Zug auf. Neuestes Beispiel dieses Booms ist der Jugendthriller Fluch der Vergangenheit des schwedischen Schriftstellers und Lehrers Magnus Nordin. Er verbindet die klassischen Elemente eines Jugendkrimis (sympathische Helden, die dem Leser das Identifizieren leicht machen, familiäre Probleme, erste Liebe und natürlich mysteriöse Ereignisse in der Nachbarschaft, die unbedingt aufgeklärt werden müssen) mit den übersinnlichen Phänomenen eines Grusel- oder Horrorschockers.
Leider geht seine Rechnung nicht auf, aus dem Genre-Mix einen besonders spannenden und unterhaltenden Thriller zu machen, denn selbst geneigte Leser werden nicht umhin kommen, festzustellen, dass Nordins Story inhaltliche Ungereimtheiten und zum Teil große logische Brüche aufweist, die den Lesespaß doch erheblich vermindern.
Wirklich schade, dass Nordin seine an sich gute Idee nicht besser ausgearbeitet hat, denn alte Runen mit magischer Wirkung dürften nicht nur auf Jugendliche eine faszinierende Wirkung haben.
Ein interessanter Thriller für Jugendliche, die an übersinnliche Phänomene glauben und denen inhaltliche Fehler nichts ausmachen, alle anderen sollten lieber zu einem neuen 3 ???-Band oder den danger.de-Krimis von Jordan Cray greifen.