Das Buch direkt bei Amazon bestellen Laura Lippman
Baltimore Blues

(1. Band)
Original: Baltimore Blues
Rotbuch gebunden
ISBN 3-434-53105-X

Bis ihre Zeitung, der Baltimore Star, pleite ging, war Tess eine verdammt gute Reporterin, die alle Winkel ihrer Heimatstadt kannte, die historischen Stätten ebenso wie die runtergekommenen Gegenden.
Nun steht sie auf der Straße, ist gerade mal 29 Jahre alt und ständig pleite. Da kommt ihr der Auftrag ihres Ruder-Freundes Rock, ein wenig im Privatleben seiner Freundin Ava herumzuschnüffeln, gerade recht.
Aber in einer Stadt, in der fast jeden Tag ein Mord geschieht, bleibt das nicht lange eine harmlose Sache...
Der Tod des Anwaltes Michael Abramowitz scheint so zunächst nur ein Fall für die Statistik zu sein, doch seine traurige Berühmtheit und die heimlichen Schäferstündchen mit Rocks Verlobter machen aus seinem Tod eine Mega-Nachricht - und aus Rock den Verdächtigen Nummer Eins.
Tess versucht ihrem Freund zu helfen und gerät dabei selbst in Lebensgefahr....

Mehr Informationen zur Autorin und ihren Büchern finden sich auf der entsprechenden Verlagsseite.

Rezension:
Was haben Chicago, Boston und Newark gemeinsam? Richtig, das sind die Heimatstädte der Privatdetektivinnen Vic Warshawski, Carlotta Carlyle und Tamara Hayle, den Protagonisten dreier äußerst erfolgreicher Krimiserien.
Privatdetektive als Serienhelden haben in Amerika seit den Zeiten von Phillip Marlowe und Lew Archer Hochkonjunktur. Und fast jede größere Stadt, die etwas auf sich hält, hat einen vorzuweisen. Zeitgeschichte und Landeskunde mal auf eine andere Art und Weise.
Die Journalistin Laura Lippman hat diese Aufgabe für Baltimore übernommen. Mit der arbeitslosen Journalistin Tess Monaghan, die ihren ersten Job als „Private Eye“ nur einem Freund zuliebe übernimmt, hat Lippman eine interessante und auch durchaus noch ausbaufähige Protagonistin geschaffen.
Obwohl die Krimihandlung solide ausgetüftelt ist und einige Überraschungen bereithält, weist der Krimi doch an manchen Stellen gewisse Längen auf. Hier wäre weniger vielleicht mehr gewesen.
Die Erschaffung sympathischer und einprägsamer Nebencharaktere gelingt ihr dagegen wesentlich besser. Und auch die Stadt selbst kommt nicht zu kurz – schon früh wird dem Leser klar, dass Laura Lippman selbst in Baltimore tief verwurzelt ist.
Liebevoll gezeichnetes Lokalkolorit trägt sicherlich seinen Teil zum Erfolg der Serie in den USA bei, die dort nicht nur bereits sieben Fortsetzungen hat, sondern auch regelmäßig auf die Bestsellerlisten kletterte und zahlreiche Preise einheimste. Und mit dem knallpinken Cover hat der Rotbuch Verlag auch einen echten Hingucker geschaffen.
Ein durchaus lohnenswertes Krimidebüt, dessen Autorin es verdient im Auge behalten zu werden. Und wer nach einer Fortsetzung sucht, hat Glück: Der zweite Band, „Charm City“, ist bereits seit einigen Monaten erhältlich.

Kathrin Hanik