Das Buch direkt bei Amazon bestellen Gert Anhalt
Tote mögen keine Sushi

(1. Band)
Knaur TB
ISBN: 3-426-62136-3

Hamada Ken ist Privatdetektiv in Tokio. Cool wie Humphrey Bogart will er sein, aber es reicht nicht ganz für die große Nummer.
Doch da steht eines Tages der schwer reiche Unternehmer Takahana in Hamadas Bürocontainer und bietet ihm ein fürstliches Honorar für einen läppischen Job: Er soll als Geldbote nach „Frankufuroto“ fliegen. Hamada wittert die Chance seines Lebens und greift zu.
Leider nehmen die Dinge eine unerwartete Wendung. In Frankfurt mischt man ihm ein Betäubungsmittel ins Essen, und am nächsten Morgen erwacht er in einem Park neben einem enthaupteten Manager. Das blutige Samuraischwert hält Hamada noch in der Hand.
Nun ist guter Rat teuer ..

Rezension:
Hamada Kenji ist ein drittklassiger Privatdetektiv aus Tokio. Er ist klein, etwas übergewichtig, alleinstehend und ganz und gar von sich und seinen Fähigkeiten überzeugt. Außerdem liebt er Mangas (die japanischen Comics mit den Superhelden). Und gleich wie in einem seiner geliebten Mangas rutscht er Hals über Kopf in die in „Ich-Form“ erzählte turbulente Geschichte.
Ursprünglich nur als Geldbote zur Überbringung von Lösegeld nach Frankfurt geschickt, wird er bald weltweit als gefürchteter Killer gesucht. Mit Hilfe einer alten Freundin (seiner ersten großen Liebe) gelingt ihm die Flucht aus Deutschland und die Aufklärung der verwirrenden Ereignisse, in die er verwickelt wurde.
Für den europäischen Leser ist es zeitweise etwas schwierig den Ereignissen zu folgen, sind doch viele japanische Verhaltensweisen sehr wichtig bei den Geschehnissen und die Namen sind manchmal nicht leicht auseinander zu halten, aber dennoch ist die Story sehr spannend, spritzig, witzig und fesselnd.
Hamada selbst ist zwar selbstgefällig, aber dennoch sympathisch und auch die Nebenfiguren sind überzeugend dargestellt. Die zunächst sehr rätselhaften Hintergründe der Morde entwickeln sich zum Ende hin schlüssig, wenn auch auf zeitweise erschreckende Weise. Der Leser erfährt Dinge über Kriegsverbrechen, die so grausam sind, dass ein Herr Dr. Mengele nahezu wie ein Waisenknabe erscheint.
Alles in allem findet sich hier ein absolut fesselnder Kriminalroman, der dem Leser zudem noch Einblick in die japanische Kultur, die Wertvorstellungen und Lebensweisen der Japaner gibt.
Es bleibt zu hoffen, dass Autor Anhalt seinen Hamada Kenji noch so manch anderes Abenteuer bestehen lassen wird.

Leia