Das Buch direkt bei Amazon bestellen Jim Kelly
Tod im Moor

Original: The Water Clock
Blanvalet TB
ISBN3-442-35826-4

Erst findet man eine zum Eisblock gefrorene Leiche im Kofferraum eines verunglückten Wagens. Und wenige Tage später auf dem Dach der Kathedrale von Ely ein mehr als 30 Jahre altes Skelett.
Für den Journalisten Phillip Dryden ist das alles kein Zufall, denn die Spuren führen auch zu seinem eigenen Leben: Wer war es, der ihn in einer finsteren Nacht vor mehr als zwei Jahren aus seinem im Moor versunkenen Auto gerettet hat - und seine Frau dabei zum Sterben zurückließ?
Je intensiver Phillip nun recherchiert, desto näher rückt er in den Dunstkreis eines eiskalten Killers ..

Rezension:
Mit dem Lokaljournalisten Philip Dryden betritt ein weiterer britischer Serienheld die Krimibühne. Ausgestattet mit einer Vielzahl von persönlichen Problemen, die von dem nie ganz verarbeiteten Unfalltod des Vaters bis zu Schuldgefühlen aufgrund eines mitverschuldenden Autounfalls, der seine Ehefrau Laura in ein seit zwei Jahren andauerndes Koma versetzte, reichen.
Als in dem beschaulichen Städtchen Ely, mitten in der mooreichen Grafschaft Cambridgeshire gelegen (übrigens auch Wohnort des Autors), binnen 48 Stunden eine tiefgefrorene Leiche im Kofferraum eines im See versenkten Autos und ein mind. 30 Jahre altes Skelett in den steinernen Regenrinnen des Kathedralendachs gefunden, entwickelt Philip Dryden ein weit über das berufliche Maß hinausgehendes Interesse an dem Fall, nicht zuletzt, weil er hofft im Gegenzug für Hinweise auf brisante Entwicklungen in diesem Fall von dem zuständigen Beamten endlich Einblick in die Akten über seinen Autounfall zu erhalten, um so endlich die Identität des mysteriösen Unbekannten herauszufinden, der Dryden rettete, seine Frau aber im Autowrack zurückließ.
Erfreulicherweise lässt sich feststellen, dass Jim Kelly, ebenfalls Journalist, nicht nur über die Fähigkeit verfügt, interessante Charaktere mit Profil zu entwickeln, sondern auch einen richtig guten Plot mit zahlreichen Verwicklungen und einer nicht schon auf Seite 100 vorhersehbaren Auflösung zu stricken. Auch für die plastische Schilderung der wilden Moorlandschaft um Ely und besonders des dramatischen Hochwasserfinishs gebührt Jim Kelly ein großes Lob.
Dass einige der Dialoge und Beschreibungen dabei vielleicht etwas zu melodramatisch angelegt sind, verzeiht man dem Briten gerne, denn von diesem kleinen Manko abgesehen ist „Tod im Moor“ ein wirklich gelungener und auch viel versprechender Serienauftakt, der hoffen lässt, dass die unter der Autorenbiographie vom Verlag angekündigte Fortsetzung nicht allzu lange auf sich warten lässt.

Kathrin Hanik