Stefan Beuse
Die Nacht der Könige
Piper TB
Eigentlich ist die Werbekampagne für Jakob Winter bloße Routine. Doch sein Auftraggeber Sebastian Korff verhält sich während des ersten Termins merkwürdig vertraulich, er scheint Winter zu kennen.
Rezension:
Kiebitz
ISBN 3-492-23912-9
Auch Korffs junge, schweigsame Assistentin Lilly irritiert ihn. Ihre Haare fallen ihr wirr und schwarz ins blasse Gesicht, und es kommt ihm vor, als beobachte sie ihn. Es geht eine Faszination von ihr aus, der sich Winter nicht entziehen kann.
Als er den beiden abends in einem Restaurant wieder begegnet, will Winter noch an einen Zufall glauben. Aber dann spielt Lilly ihm eine Videokassette zu, die ihn in eine längst verdrängte Vergangenheit zurückführt: Während er die rätselhaft verstörenden Bilder in sich aufnimmt, beginnt Winter zu spüren, dass seine Geschichte untrennbar mit Lillys Schicksal verbunden ist
Ein Mann gerät in seltsame Situationen. Während er noch darüber nachdenkt, welche Auswirkunken es hat, seine Frau zu betrügen, ist er schon mittendrin in einem sehr mysteriösen Kriminalfall.
Psychologisch brillant aufgebaut versetzt Stefan Beuse den Leser in eine ähnliche Situation, wie die Hauptperson Herr Winter. Es stellt sich immer wieder die Frage, was ist real, wem kann ich vertrauen?
Gerade diese Zweifel machen Herrn Winter sehr glaubwürdig. Auch die Nebenfiguren sind sehr eindrücklich beschrieben. Beuse schafft mit ruhiger Sprache eine sehr sensible Stimmung. Ein paar kleine witzige Einschübe vollenden diese Ausdruckskraft.
Ein Buch, das den Leser am Ende allein lässt, mit einem äußerst seltsamen Gefühl im Bauch.