Das Buch direkt bei Amazon bestellen Brigitte Riebe Kerstin Cantz
Schöne Männer sterben schneller

(1. Band Natascha Morgenthaler)
Heyne TB
ISBN: 3-453-21200-2

Nahe einem Stauwehr wird eine Leiche geborgen. Als Natascha Morgenthaler, die neue Kriminalkommissarin im Münchner Morddezernat, einen Blick auf das Gesicht des Toten wirft, ahnt sie, dass Alexander Richter keines natürlichen Todes starb. Noch in der Nacht zuvor hat Natascha den schönen Knaben in einer Strip-Bar tanzen sehen.
Wie sich bald herausstellt, arbeitete der Ethnologie-Student auch als Callboy. Regelmäßig verwöhnte er attraktive Frauen aus gut situierten Verhältnissen. Doch keine Dame dieses elitären Zirkels will mehr als nur seine erotische Seite kennen gelernt haben. Da wird ein zweiter junger Mann tot aufgefunden ...
Ein Aufsehen erregender Fall, der nicht nur Kriminalkommissarin Natascha Morgenthaler unter die Haut geht ...

Rezension:
Es gibt erfolgreiche Autorenduos wie z.B. die italienischen Krimiautoren Fruttero & Lucentini oder das amerikanische Ehepaar Bill und Susan Albert die unter dem Pseudonym Robin Paige viktorianische Krimis schreiben, aber auch solche, die es besser gelassen hätten, wie z.B. Tom Clancy, der mit Steve Pieczenik die OP-Center Serie schreibt, allerdings in weit schlechterer Qualität als die Jack Ryan-Thriller.
Brigitte Riebe und Kerstin Cantz gehören eindeutig in die erste Kategorie. Ihre neue Serie um die Kriminalkommissarin Natascha Morgenthaler versteht es auf Anhieb die Sympathien der Leser zu gewinnen und sie in den Bann der Handlung zu ziehen. München an sich ist zwar kein also origineller Schauplatz, aber das Ethnologie-Institut, aus dessen Kreisen Täter und Opfer stammen..., dafür aber umso mehr.
Auch das Thema – eine Mordserie an jungen, gutaussehenden Männern! – dürfte die meisten Leserinnen angenehm überraschen, bietet es doch eine angenehme Abwechslung zu den weiblichen Leichen, die sonst fast immer die Krimilandschaft bevölkern.
Das einzige Manko sind die Gedanken des Täters (leider ebenfalls ein Lieblingsbestandteil moderner Krimis) und die Tagebuchaufzeichnungen der von ihm begehrten Frau, die in unregelmäßigen Abständen auftauchen und den Lesefluss eher stören, als die Handlung wirklich sinnvoll zu unterstützen.
Ein solider, unterhaltsamer Erstling, der auf eine ebenso interessante Fortsetzung hoffen lässt.

Kathrin Hanik