Ramona Diefenbach
Die Schneckenspur
btb TB
Bereits mit ihrem Debütroman "Das Spiegelhaus" erregte Ramona Diefenbach Aufsehen und erntete enthusiastische Kritiken - von Ingrid Noll über die Süddeutsche Zeitung bis hin zum Spiegel.
Rezension:
Kiebitz
ISBN 3-442-73014-7
In ihrem neuen Buch lässt Ramona Diefenbach die inzwischen erwachsene Beatrice in das Haus zurückkehren, in dem sie und ihre Freundinnen Cora und Angelika einst Opfer eines Pädophilen wurden.
Warum? Suchen sie ihn? Können sie ohne ihn nicht leben? Die Vergangenheit zieht sich durch ihr Leben wie eine eklige Schneckenspur.
Der Nachbar von gegenüber lässt sich von der schrecklichen Geschichte des Hauses erregen. Der Täter von damals ist auf Rache aus.
Doch dann kommt es zu einem unerwarteten Showdown - aus dem die Frauen als Siegerinnen hervorgehen.
Die Schneckenspur ist eine Fortsetzung von Ramona Diefenbachs Debüt-Roman Das Spiegelhaus. Ohne den ersten Teil gelesen zu haben gibt "Die Schneckenspur anfangs leider etliche unnötige Rätsel auf. Doch das Einlesen lohnt sich.
Interessant ist besonders der Perspektivenwechsel während der Geschichte. Einmal erzählt Beatrice, das (ehemalige) Opfer, einmal beschreibt der neue Nachbar seine Eindrücke und Handlungen. Das Ganze in einer immerwährenden trüben Stimmung.
Von Beginn an schwingen schreckliche Erinnerungen zwischen den Zeilen mit. Wie ein Duft oder eine leise Musik. Damit steigert sich ganz sachte die Spannung. Denn der Leser ahnt bereits, was passieren könnte...
Es wäre schade, hier mehr als nur vage Andeutungen zu machen, damit wäre die Atmosphäre des Romans vielleicht schon zerstört.