Harald Parigger
Verrat am Bischofshof
Loewe gebunden
Im Jahr 1347: Hoher Besuch am Bischofshof in Würzburg!
Rezension:
Miss Sophie
ISBN 3-7855-4682-3
(Kinder ab 10)
Während für die kaiserlichen und päpstlichen Abgesandten ein Festbankett vorbereitet wird, entgeht der Bischof nur knapp einem heimtückischen Anschlag.
Auf der Suche nach dem Täter sind Adelheid und ihr Bruder Georg bald einem gefährlichen Giftmischer auf der Spur ...
Geschichte, Politik und Lebensart der Vergangenheit - alles schön verpackt in eine spannende Story:
Abgesandte von Papst, Kaiser und König Karl treffen sich zu politischen Verhandlungen am Hof des Bischofs von Würzburg. Während des Essens wird Letzterer allerdings vergiftet (überlebt das Attentat allerdings dank Aderlass, Einlauf und reichlicher Gabe von Brechwurz). Der Tat verdächtigt wird der Koch, ein jähzorniger Zeitgenosse, der seinem Herrn mehr als einmal verübelt hat, dass dieser die liebevoll zubereiteten Speisen nicht im rechten Maße zu würdigen verstand. Zwar nimmt niemand ernsthaft an, dass Herman Schurig es war, dennoch hat keiner der wichtigen Herren Interesse daran, den wahren Mörder zu finden - aus Angst es könne einer der Ihren sein, was den sofortigen Abbruch der Verhandlungen zur Folge haben würde. Klar, dass die beiden Kinder des Kochs da nicht tatenlos zusehen können
Wenn am Ende der Täter entlarvt ist, dann hat der junge Leser nicht nur eine vergnügliche Lektüre und die Herausforderung neun sehr unterschiedlicher Rätsel hinter sich, sondern ganz nebenbei einen hervorragenden Einblick in Alltagsleben und Machtgefüge an einem mittelalterlich Hof.
Der Schuldirektor Parigger kann seine berufliche Prägung nicht verleugnen - beschränkt er sich doch nicht nur auf den Kriminalfall, sondern ergänzt den Roman durch ein umfangreiches Glossar der wichtigsten Begriffe, eine Zeittafel (um die historischen Grundlagen für die im Buch beschriebenen fiktiven Ereignisse zu erläutern), sowie einer kurzen Übersicht zu den Themen "Essen und Trinken" und "Medizin" im Mittelalter.
Ein ausgesprochen kurzweiliger Weg, sich auch schon in jungen Jahren Geschichte zu nähern und auch Details zu behalten. Und eine phänomenale Gelegenheit, ein echtes mittelalterliches Rezept nachzukochen ("Huhn in Eierkuchen mit Äpfeln und Armen Rittern") und damit alle Freunde und Verwandten zu verblüffen.