Gunter Haug
Hüttenzauber
(8. Band)
Die Heilbronner Hütte in den Vorarlberger Alpen feiert ihr 75-jähriges Bestehen. Mitten drin im Getümmel: Kommissar Horst Hotte Meyer. Nein, nicht bei den Feierlichkeiten, bei denen man, wie er sich ausdrückt, an jedem Maulwurfshaufen über einen Heilbronner stolpert, sondern vorsichtshalber schon ein halbes Jahr zuvor, im Herbst des Jahres 2002.
Rezension:
Kathrin Hanik
Gmeiner TB
ISBN 3-89977-600-3
Der gemütlich-zünftige Ausflug in die Berge nimmt allerdings rasch eine völlig ungeplante und dramatische Wende: Kollege Michael Protnik samt seiner Partnerin Bebele spurlos verschollen, ein nackter ohnmächtiger Mann am Gipfelkreuz, eine Wasserleiche im Bergsee, ein eifersüchtiger Ehemann und eine spannungsgeladene Atmosphäre in der Hütte, die sich jederzeit in einer gewaltigen Explosion zu entladen droht. Von Bergidylle keine Spur!
Wer sich schon öfters darüber beklagt hat, dass die eigenen Ferien irgendwie immer so unspektakulär und langweilig ablaufen, der sollte unbedingt Gunter Haugs neuesten Krimi Hüttenzauber lesen, denn was dem Ehepaar Meyer sowie ihren Freunden Michael Protnik und Uschi Abele da während eines Kurzurlaubes in Österreich widerfährt, dürfte jegliche Beschwerden dieser Art für immer verstummen lassen ...
Nach einer durchzechten Nacht und voller Sorge, warum Protnik und Uschi nicht am Abend zuvor wie vereinbart in der Heilbronner Hütte aufgetaucht sind, entdecken der schwäbische Kommissar Horst Meyer und seine Frau Claudia nicht nur einen der anderen Gäste tot in einem nahegelegenen Bergsee, sondern müssen auch feststellen, dass ein anderer aus der zerstrittenen Truppe auf unerklärliche Weise verschwunden ist ...
Auch in diesem Band gelingt es Haug einen interessanten und stimmigen Plot zu entwickeln, der von Anfang an die Aufmerksamkeit des Lesers fesselt. Die Auflösung kommt zwar etwas abrupt, ist dadurch aber nicht weniger spannend oder überzeugend.
Zu Haugs überzeugendsten Qualitäten gehört jedoch die realistische und sympathische Charakterentwicklung, mittlerweile fast ein Markenzeichen des Schwaben. Denn neben den Selbstläufern Hotte, Protnik und dem Bebele treten auch in diesem Band wieder eine Vielzahl anderer, gelungener Nebenfiguren auf.
Gunter Haug entwickelt sich immer mehr zu einem Tourismusförderer des Schwabenländles. denn neben verschiedenen Urlaubsregionen (Bodensee, Taubertal, Hohenlohe ...) ist auch dem VfB Stuttgart und jetzt auch der Heilbronner Hütte, die zwar in Österreich liegt, aber von Heilbronnern gegründet wurde, ein Band der Serie gewidmet. Der geneigte Leser ist gespannt, wohin ihn der nächste wohl führen wird ...
Ein spannender Ferienkrimi, der nicht nur bei Wanderurlauben im Gebirge unbedingt ins Reisegepäck gehört.