Bill Pronzini Cornelia Holfelder von der Tann
Tödliche Fremde

Original: A Wasteland of Strangers
Deutsch von ,Cornelia Holfelder von der Tann
Fischer TB
ISBN 3-596-15834-6

Wer ist dieser John Faith, der auf einmal in Pomo, diesem gottverlassenen Nest im Norden Kaliforniens, auftaucht? Warum kommt er gerade außerhalb der Saison in die Stadt, zu einer Zeit also, wo man in diesem Kaff eigentlich nur in Schwierigkeiten geraten kann?
Die Leute mögen ihn nicht und misstrauen ihm, denn er ist keiner von ihnen. Als die hübsche, alleinstehende Audrey brutal ermordet wird, nachdem man sie noch am vorhergehenden Abend mit John Faith zusammen gesehen hat, glaubt die ganze Stadt, den Mörder schon zu kennen. Ein verzweifelter Wettlauf mit der Zeit beginnt...

Rezension:
Besser als in "Tödliche Fremde" kann man das Thema Vorurteil in einem Kriminalroman gar nicht darstellen.
Ein müdes, verschlafenes Nest namens Pomo im Norden Kaliforniens bekommt plötzlich ein neues Gesprächsthema.
Den großen, hässlichen Fremden, der seit heute in der Stadt ist und in seinem alten Porsche an den merkwürdigsten Stellen auftaucht. Was macht der Kerl, der sich John Faith nennt, zum Beispiel auf dem alten Friedhof von Pomo? Man rätselt, man unterstellt, kurz, man fällt schnell ein Urteil über ihn.
Und dann, der Fremde ist kaum aufgetaucht, wird die im ganzen Ort bekannte Storm Carey bestialisch ermordet.
Kann es denn jetzt über den Täter überhaupt noch Zweifel geben, zudem der Sheriff John Faith am Ort der Tat erwischt und festnehmen will?
Doch John Faith wehrt sich gegen seine Festnahme, weil er genau weiß, wie seine Chancen sind, in Pomo, dem kleinen Nest am Arsch der Welt.
Er rettet sich verletzt vor dem Zugriff des Sheriffs.
Und fast ein ganzer Ort beginnt eine Kesseljagd ohne Gleichen.
Pronzini beschreibt eine Situation, die überall und jederzeit eintreffen kann.
In jedem Ort, in jeder Stadt, in jedem Land.
Denn 'sie' zeigt sich überall auf dieser Welt.
Sie lässt sich nicht vertreiben.
Nur bekämpfen, nicht besiegen.
Die Angst vor dem Unbekannten, dem Fremden!

Compuexe